Druckartikel: Zündende Idee bringt Stadthalle in Lichtenfels zum Rocken

Zündende Idee bringt Stadthalle in Lichtenfels zum Rocken


Autor: Manuel Stark

Lichtenfels, Sonntag, 27. Oktober 2013

Die Resonanz auf das Konzert "Der Landkreis rockt" war schon im Vorfeld groß. 600 und mehr Besucher wurden an beiden Tagen in der Stadthalle Lichtenfels gezählt. "Infected Authoritah" als Hauptgruppe wirkte dabei als Magnet.
Christopher Zillig schmetterte die Songs auch inmitten der lodernden Flammen. Seine Band "Infected Authoritah" lockte am Samstagabend mehr als 500 Besucher zu ihrem Auftritt in die Stadthalle. Die Stimmung war am Toben. Foto: Manuel Stark


Am Wochenende wurde es ganz schön heiß in der Stadthalle. Der Kreisjugendring hatte zur Großveranstaltung "Der Landkreis rockt" aufgerufen. Hiermit sollte jungen und aufstrebenden Bands aus der Region eine Plattform geboten werden, um sich einem größeren Publikum präsentieren zu können. Das ist eine Aktion, die in dieser Größe deutschlandweit wohl einmalig ist.

Das zeigt auch die Resonanz der Bandbewerbungen. Über 170 Musikgruppen buhlten um einen Platz bei dem Festival. "Da waren auch schon beachtliche Größen dabei. Sogar aus der Schweiz hatten wir Bewerber", erzählt Stefan Beier. Er organisiert gemeinsam mit seiner Event-Agentur CFB die Rockveranstaltung. Doch heißt es ja "Der Landkreis" und nicht "Die Schweiz rockt", deswegen wurde regionalen Bands aus Oberfranken immer der Vorzug gegeben.

Die positive Resonanz zeigt sich aber auch beim Zustrom der Konzertbesucher. Zirka 600 sollen es Freitag gewesen sein. Diese Zahl könnte am Samstag sogar noch übertroffen worden sein. Trotz dieser Massen an Menschen blieb alles friedlich.

Viele zogen solidarisch mit

Die Stadt Lichtenfels hatte die ansonsten teure Stadthalle für dieses Event kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch die Sparkasse Coburg-Lichtenfels zeigte Engagement für die Heimat und verdingte sich als Hauptsponsor.
Zu Gute kam dieser Zusammenhalt den jungen Bands. Eine hatte besonderen Grund zum Feiern: Daniel Rottenbach und Manuel Doppel an der Gitarre, Stefanie Hauber am Bass, Christopher Zillig als Sänger und Andreas Scherzer am Schlagzeug bilden das Metal-Gespann "Infected Authoritah".

Die Lichtenfelser Truppe nahm das erste Mal in ihrer Geschichte den Posten des Headliners, also der führenden Band eines Festivals, ein. Eine Gelegenheit, die geradezu perfekt war, um auch das fünfjährige Bestehen gemeinsam mit den Fans zu feiern. Für Stefanie Ha uber war es aber zunächst einmal eine He rausforderung, es bis zur Bühne zu schaffen, denn die Aufregung war beinahe unerträglich: "Oh Gott, ich bin so fertig, ich kipp' gleich um", fiepste sie und fächelte sich selbst immer wieder Luft zu.

Alles perfekt

Als es schließlich zum Auftritt kam, lief für "Infected Authoritah" alles perfekt, die Feuershow funktionierte, und die Fans schüttelten wie wild die Köpfe und gingen gemeinsam mit ihren Lieblingen so richtig ab. Zur Belohnung gab es nach dem Auftritt für alle einen von der Band gestellten Geburtstagskuchen. Auf der Bühne zu stehen, ist für die fünf Musiker einfach das Größte: "Kopf aus, und ab geht's", lautet ihr Motto.

Das große Ziel, einmal als Headliner auftreten zu dürfen, erreicht zu haben, ist für sie immer noch gar nicht richtig realisierbar. "Das ist so megageil, wir können das immer noch nicht wirklich glauben", freuen sie sich.
Für die Zukunft hat die Band einige Ziele. Eine eigene CD ist in Planung, und auch über einen Auftritt auf größeren Festivals würde man sich freuen. Etwas Größeres, als auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen, gibt es für Lichtenfelser Metaler nicht. Seit Mai 2010 machen sie in der aktuellen Besetzung gemeinsam Musik. Sie sind miteinander gewachsen, als Menschen und als Musiker. Auf die Unterstützung ihrer Fans konnten sie sich dabei stets verlassen. Auch wenn sie nach eigenen Angaben auch schon für nur vier oder sechs Leute spielen würden, so sei es dennoch toll, ein so großes Publikum vor sich zu sehen.