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Zirkus in Schney: Unter der Manege geht es heiß her


Autor: Andreas Welz

Schney, Freitag, 26. Dezember 2014

Der Circus Venezia Renz bringt derzeit in Schney sein Publikum zum Staunen. Dieses wird sogar mit einem Staubwedel geputzt - von einer besonderen Person.
"Sabo" spiet Feuer, löschte brennende Fackeln in seinem Mund während Flammen auf seiner Haut leckten. Foto: Andreas Welz


Feuerspucker, Clowns, Dompteure und Akrobaten am Trapez - eindrucksvoll präsentiert sich derzeit Circus Venezia Renz in Schney. Für jeden Zuschauer ist etwas dabei, von Spannung und Spaß bis hin zu Nervenkitzel. 100 Minuten lang erleben die Zuschauer die faszinierende Welt des Zirkus. Zu sehen gibt es Feuerschlucker, Trapezakrobatik und echt tierische Leistungen. Haflinger, Watussi-Rinder, Zebras oder das springende Lama "Hansi" galoppieren und Hüpfen durch die Manege, Sägespäne wirbeln auf und die Kinderaugen leuchten.

Buntes Spektakel

Wenn Renaldo, der Mann mit dem eisernen Kinn, sieben Stühle auf einmal balanciert und Mandy die Rolla Rolla tanzt, dann halten die Zirkusbesucher den Atem an. Das bunte Spektakel beginnt mit einer Dressur-Schau mit Haflingern aus Südtirol, die aufs Wort ihrem Dompteur Renaldo folgen.

Ein kurzer Zuruf und der Knall der Peitsche lassen sie kehrtmachen, in Zweierreihen marschieren sie, oder galoppieren mit atemberaubendem Tempo durch das Rund unter der Zirkuskuppel. Einmal schreiten sie gravitätisch daher, ein andermal betrachten sie die Zuschauer mit großen Augen, die Vorderhufe auf die Umrandung gesetzt. Dem eifert die "Rasselbande" nach, eine Gruppe von Tigerscheck-Ponys, die Chefin Dunja trainiert.

Renaldo Renz glänzt jedoch nicht nur als Dompteur, sondern auch als Akrobat vor dem Publikum. So beweist er großes Geschick, als er mehrere aufeinandergestapelte Stühle mit einem Gesamtgewicht von etwa 30 Kilogramm auf seinem Kinn balanciert. Clown Pauli kündigt sich mit seiner übergroßen Schuhen an, wenn er den Vorhang zum Bühneneingang anhebt. Mit einem Staubwedel bewaffnet reinigt er die Zeltstangen und anschließend die Köpfe der Zuschauer. Als Posaunist ist er nicht so erfolgreich, viele falsche Töne dringen durch Mark und Bein, sodass ihn die Zirkusleute der Manege verweisen wollen. Unterstützt wird Pauli von den drolligen Juniorclowns Antonio und Banane, die jüngsten Akrobaten der Zirkusfamilie Renz.

Kreisende Hüften

Ein rundes Dutzend Hula-Hoop-Reifen lässt Maniana um ihre Hüften kreisen, einige um ihre Arme oder Knie. Benito verblüfft mit der Tellerschau, wenn er zehn echte Porzellanteller auf langen Stangen kreisen lässt. Dabei speit er noch Feuerlanzen. Ausgezeichneten Gleichgewichtssinn beweist Mandy mit dem rollenden Brett, auf dem sie balanciert, auch auf mehreren übereinander gestapelten Plattformen. Auf dem Trapez ist sie ebenso sicher wie bei ihren Kunststücken, die sie unter dem Zeltdach zeigt.

In einer zehnminütigen Pause wird das Publikum zu einer Tierschau eingeladen, in der Kinder und Erwachsene "Venezia Renz rollenden Zoo" hautnah miterleben können. Danach wird die Show mit Akrobatik fortgesetzt: Handstand auf einem aus mehreren Stühlen errichteten Turm oder auf dem Trapez unter der Kuppel.
Zum Abschluss heizt der Feuerspucker "Sabo" den Zuschauern noch einmal so richtig ein: Er bläst Feuerfontänen bis in die Spitze des Zirkuszeltes, lässt Flammen an seiner nackten Haut lecken und löscht brennende Fackeln mit seinem Mund.

Show wird immer wieder überarbeitet

Damit dem Publikum von Jahr zu Jahr eine neue Show präsentiert werden kann, wird diese jeweils in der Winterpause von dem aus etwa 30 Mitgliedern bestehenden Familienunternehmen überarbeitet und umgestaltet. In einer Zeitspanne von drei Monaten werden neue Kunststücke erlernt und daraufhin mit schon bekannten Elementen kombiniert. Bei einem Besuch der Vorstellung am ersten Feiertag wurde deutlich: Hier wird mit Artistik bodenständiger Art gearbeitet. Die Kinder waren begeistert. Auch die Erwachsenen waren zufrieden und gingen mit einem Lächeln heim.

Circus Renz Venezia hatte für die Heiligabend-Vorstellung um 14 Uhr 50 Karten über die Tafel an Kinder hilfsbedürftiger Familien verschenkt (unsere Zeitung berichtete). Chefin Dunja Renz hätte gern die Kinder begrüßt, doch sie bleiben aus, da sie wohl ihre Gedanken bei der bevorstehenden Bescherung hatten. Die Vorstellung musste ausfallen. Die Karten behalten allerdings ihre Gültigkeit.