Zehn Fragen an Thomas Kneipp
Autor: Ramona Popp
Hochstadt, Freitag, 14. Februar 2020
Zwei Kandidaten bewerben sich um den Chefposten im Hochstadter Rathaus. Der bisherige Amtsinhaber ist nicht darunter. Für ihn beginnt ein neuer Lebensabschnitt - mit viel Zeit für Südtirol.
Thomas Kneipp war ins kalte Wasser geworfen worden - so darf man den politischen Start des Mannes beschreiben, der seit nunmehr 22 Jahren an der Spitze der Gemeinde Hochstadt steht. Kaum war er 1996 für die CSU in den Gemeinderat gewählt worden, sollte er Zweiter Bürgermeister werden. Und kaum war er Zweiter Bürgermeister, fiel der Erste wegen schwerer Krankheit lange aus. Theo Raab, der 20 Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister von Hochstadt war, trat schließlich mit 67 Jahren, zwei Jahre nach seiner letzten Wiederwahl, aus gesundheitlichen Gründen zurück. Bei den vorgezogenen Neuwahlen setzte sich der damals 39-jährige Kneipp mit 69 Prozent der Stimmen gegen Mitbewerberin Elisabeth Lorenz durch. Ein großer Vertrauensbeweis für den in Burgkunstadt Aufgewachsenen, der der Liebe wegen nach Hochstadt kam - seine Frau Martina stammt von hier. Die beiden Kinder sind in Hochstadt groß geworden und heute selbst politisch interessiert bzw. aktiv.
Vom Ehrenamt zum Hauptamt
Zuerst war Kneipp noch als Finanzbeamter in Kronach tätig, bis man 2002 in Hochstadt entschied, dass genug zu tun ist für einen hauptamtlichen Chef im Rathaus. Obwohl es bei den zurückliegenden Wahlen Gegenkandidaten gab - wirklich um eine Wiederwahl bangen musste Thomas Kneipp (61) nie. Soziale Aspekte waren ihm wichtig; als eine der ersten Gemeinden im Landkreis eröffnete Hochstadt eine Kinderkrippe. Zwei Bürgerentscheide im Ort, unterschiedliche Interessenlagen wegen der ersehnten Ortsumgehung - da war oft die Fähigkeit gefragt, ein Miteinander herzustellen. Für den Gemeinderat organisierte Kneipp zu diesem Zweck einmal jährlich eine gemeinsame Hüttentour in Südtirol. Für sein Lieblings-Reiseziel wird er künftig mehr Zeit haben. Wir haben ihm zehn Fragen zu seiner Amtszeit und dem bevorstehenden Ruhestand gestellt.
Welche Pläne haben Sie für die Zeit nach dem Amt - worauf freuen Sie sich am meisten?
Was, meinen Sie, wird die größte Umstellung im Alltag sein?
Die letzten 24 Jahre waren sehr schnell vorbei. Das war wie in einem Rausch. Ich freue mich jetzt auf einen neuen Lebensabschnitt ohne öffentliche Verpflichtungen und Termine und werde das tun, was in letzten Jahren zu kurz kam. Wer Bücher als Freund hat, hat keine Langeweile.Wen oder was werden Sie am meisten vermissen?