Zehn Fragen an Helmut Fischer
Autor: Ramona Popp
Michelau, Donnerstag, 20. Februar 2020
Zwei Kandidaten bewerben sich um den Chefposten im Michelauer Rathaus. Für den bisherigen Amtsinhaber beginnt ein neuer Lebensabschnitt - aber kein wirklicher Ruhestand.
Zum Abschied gemütliches Kaffeetrinken im Rathaus, eine Runde Händeschütteln samt Träne im Knopfloch - das hätte nicht zu Helmut Fischer gepasst. Also setzte der Michelauer Bürgermeister als Schlusspunkt seiner 14-jährigen Amtszeit eine Bauausschuss-Sitzung an. Müßiggang war und ist seine Sache nicht. Die Aufgaben eines Chefs im Rathaus, zusätzlich die Fäden in der Hand in der eigenen Firma (Andreas-Schardt KG Michelau), Stellvertreter des Landrats, Kreisrat und weitere Ehrenämter, Engagement im Vereinsleben und im Sport: All das hat ihn nicht gestresst wirken lassen. Höchstens manchmal etwas ungeduldig.
Das politische Engagement kam früh. Mit 30 Jahren wurde Fischer für die CSU in den Gemeinderat gewählt. Bevor er Bürgermeister seiner Heimatgemeinde wurde, war er lange Jahre Zweiter Bürgermeister und strebte den Chefposten zunächst gar nicht an. Als er dann 2006 erstmals zur Wahl antrat, mit 58, zweifelte im Grunde niemand daran, dass er sich gegen den Mitbewerber um die Nachfolge von Fred Köhlerschmidt (SPD) durchsetzen würde.
Achtjährige Amtszeit
Ein Gesetz zur Angleichung der Termine von Bürgermeister- und Kommunalwahlen machte es möglich, dass Fischers letzte Amtszeit sogar zwei Jahre länger als die üblichen sechs Jahre dauerte. Es machte ihm nichts aus, dass er dann erst mit 71 in Ruhestand würde gehen können, weil er den Ruhestand gar nicht anstrebt. Tun, was getan werden muss - das war und ist die Devise seines Handelns. Große Reden schwingen mag er darüber nicht. Man sieht das auch daran, wie er die Fragen beantwortet hat, die wir ihm zum bevorstehenden Ende seiner Amtszeit gestellt haben: sachlich und knapp. Nur das von ihm persönlich ausgewählte Foto zeigt, dass der Arbeiter Helmut Fischer dann doch auch einmal umschalten und genießen kann. Und dass er wohl weiß, wer ihm in all den Jahren den Rücken freigehalten hat...
Wie wird Ihr letzter Tag im Rathaus aussehen?
Welche Pläne haben Sie für die Zeit nach dem Amt - worauf freuen Sie sich am meisten?
Das Leben wird weitergehen, mit Firma, Familie, Haus und Garten.Was, meinen Sie, wird die größte Veränderung im Alltag sein?