Druckartikel: Würz-Stars wachsen am Wegesrand

Würz-Stars wachsen am Wegesrand


Autor: Gerda Völk

Loffeld, Freitag, 08. April 2016

Kerstin Henning vom Obst- und Gartenbauverein zeigte, wo man Bärlauch, Kresse und andere Wildkräuter findet und wie man sie in der Küche einsetzen kann.
Vorsicht, Verwechslungsgefahr: Leckerer Bärlauch sieht den giftigen Blättern von Maiglöckchen sehr ähnlich. Sicherheitshalber sollte man ein Blatt zerreiben - duftet es nach Knoblauch, ist es Bärlauch.


"Der Bärlauch zählt zu den Wildkräutern, mit denen wir entschlacken und entgiften können", erklärt Kerstin Henning. In den lichten Wäldern rund um den Staffelberg und Vierzehnheiligen ist das Frühlingskraut mit dem kräftigen Geschmack nicht das einzige Wildkraut, das derzeit zu finden ist.
Bereits zum zweiten Mal in Folge hatte der Obst- und Gartenbauverein Horsdorf/Loffeld zu einer Kräuterwanderung mit anschließender Verkostung in der Alten Schule eingeladen.


Wildes für die Küche

Rund ein Dutzend Interessierte wartet am vereinbarten Treffpunkt am Dorfplatz im Ortsteil Loffeld. Der Weg führt entlang der Staffelberg Bräu in Richtung Wald. An einem kleinen Bach wächst die Brunnenkresse. "Die Brunnenkresse enthält viel Vitamin C. Zudem ist sie vielseitig verwendbar", erfahren die Teilnehmer von Kerstin Henning.
Im Geschmack erinnert die Brunnenkresse etwas an Rettich.


Brennesseln sind sehr gesund

In unmittelbarer Nähe wächst ein zartes Pflänzlein, das zunächst recht unscheinbar aussieht, es aber in sich hat. Neben Vitamin A und C enthält die Vogelmiere unter anderem auch viel Phosphor, was gut für die Zähne ist. "Die Brennnessel ist die Kaiserin unter den Wildkräutern", erfahren die Teilnehmer der Kräuterwanderung, da sie die meisten Inhaltsstoffe enthält. Neben viel Eisen und Vitamin C besitzt das Wildkraut noch eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen.


Bärlauch wächst am Waldrand

Am Waldrand angekommen erblickt das Auge wahre Teppiche von Bärlauch. Die Nasen dagegen nehmen einen zarten Duft von Knoblauch wahr. Das Zwiebelgewächs steckt im Laufe des März seine zarten Blätter aus der Erde. In diesem frühen Stadium kann er leicht mit den Blättern des Aronstabs verwechselt werden, der zur gleichen Zeit wie der Bärlauch aus der Erde treibt, erklärt die Referentin. Später ist der Aronstab an seinen herzförmigen Blättern erkennbar. "Die Blätter des Bärlauchs sind elliptisch, satt grün und bis zu 20 Zentimeter lang", erfahren die Teilnehmer der Kräuterwanderung. Die glänzenden Blätter mit ihrem typischen Knoblaucharoma bedecken in manchen Gegenden schon ab Anfang März den ganzen Waldboden. Gepflügt wird er von März bis Mai. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben - was einen intensiven Knoblauch-Duft freisetzt. Bärlauch ist reich an Mineralien und Vitaminen wie Magnesium, Eisen und Mangan. Das Wildkraut ist ein gutes Heilmittel gegen Arterienverkalkung, reinigt und erweitert die Blutgefäße und hilft bei Hautkrankheiten. Neben den Blättern können auch Knospen und Zwiebel verwendet werden.
Kerstin Henning zeigte im Anschluss, wie man Bärlauch-Tzatziki herstellt, dessen Hauptbestandteil Sojajoghurt war, der zusammen mit neuen Kartoffeln auf dem Tisch kam. Geschmeckt hat es allen.