Wohnhaus in Altenkunstadt weicht Parkplätzen
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Mittwoch, 28. Juni 2017
Die Erweiterung der Raiffeisenbank Obermain Nord hat weitreichende Konsequenzen.
Die Raiffeisenbank Obermain Nord wird ihre Hauptstelle in Altenkunstadt für 3,6 Millionen Euro erweitern. Während der Bauzeit wird ein Mitarbeiterparkplatz in der Theodor-Heuß-Straße geschaffen. Hierzu wird das Anwesen mit der Hausnummer 15, das sich im Eigentum des Kreditinstitutes befindet, abgerissen. Die Bank zeigte der Gemeinde den Abriss an.
Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) und Gerd Hofmann von der Bauverwaltung informierten die Öffentlichkeit in der jüngsten Bauausschusssitzung über das Vorhaben. "Die Scheune ist bereits abgerissen worden. Jetzt folgt das ehemalige Wohnhaus", sagte Hümmer.
Vorstandsvorsitzender Thomas Siebenaller von der Raiffeisenbank hatte bereits in der Mai-Sitzung des Bauausschusses mitgeteilt, dass nach dem Ende der Bauarbeiten der nicht mehr benötigte Parkplatz einer baulichen Nutzung zugeführt werden solle. Dafür gebe es bereits einen Interessenten. Einen konkreten Namen hatte er damals nicht genannt, allerdings festgestellt: "Das Vorhaben wird sich gut in das städtebauliche Konzept der Gemeinde einfügen."
Passt ins Konzept
Ein solches war vor ein paar Jahren von Architekt Joachim Schmitz-Klopf für den Bereich zwischen Theodor-Heuß-Straße und Gerbergasse erstellt worden. Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile erinnerte den Bürgermeister daran, vor Beginn der Bauarbeiten durch die Raiffeisenbank das Konzept der Gemeinde mit den Vorstellungen der Bank noch einmal abzugleichen, damit man nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werde. Das sicherte Hümmer zu.Auf dem Gelände des gemeindlichen Bauhofes liegt einiges im Argen: Das Pflaster im Innenhof des gemeindlichen Bauhofs befindet sich in einem schlechten Zustand. Zudem mangelt es an Unterstellmöglichkeiten, seitdem zwei Hallen dem neuen Wasserwerk weichen mussten. Und last but not least befindet sich das Büro von Bauhofleiter Alexander Schmidt im Aufenthaltsraum der Bauhofmitarbeiter. Der Gemeinderat hatte deshalb im Mai dieses Jahres beschlossen, den Bauhof zu sanieren. Ein entsprechender Bauantrag der Gemeinde für das 641 000 Euro teure Vorhaben erhielt einstimmig das gemeindliche Einvernehmen. Auf Anfrage von Karlheinz Hofmann (SPD) teilte der Bürgermeister mit, dass der Personalrat über die Planungen informiert sei.
Überquerungsmöglichkeit
Die maroden Mainbrücken in den Burgkunstadter Ortsteilen Theisau und Mainklein mussten abgerissen werden. Nicht nur auf Burgkunstadter Seite, auch auf Altenkunstadter Seite wünschen sich viele wieder eine Überquerungsmöglichkeit über das fließende Gewässer. Stephanie Dittrich von den Bündnisgrünen wies darauf hin, dass auf Tafeln entlang der Wanderwege noch immer die Linienführung über die Mainbrücken eingezeichnet seien. "Es sollten Hinweise angebracht werden, dass der Main nicht mehr überquert werden kann", sagte sie. Hümmer nahm den Hinweis zur Kenntnis. Zugleich teilte er mit, dass sich die Situation verändern werde. Von der Burgkunstadter Bürgermeisterin Frieß habe er erfahren, dass im nächsten Jahre eine Überquerung über den Main geschaffen werde.Viele Familien besuchen im Frühjahr und Sommer am Wochenende den Spielplatz am Schul- und Sportzentrum. Allerdings finden in den wärmeren Monaten keine Veranstaltungen in der Kordigasthalle statt. Somit stehen den Eltern und ihren Kindern keine Toiletten zur Verfügung. Dritte Bürgermeisterin Almut Schumann (SPD) hatte in der Mai-Sitzung des Bauausschusses auf diesen misslichen Umstand hingewiesen. Hümmer hatte versprochen, sich Gedanken über eine Lösung zu machen.
Eine solche konnte nicht gefunden werden. Eine Wasserleitung laufe zwar vorbei, aber die Abwasserleitungen lägen zu weit entfernt, sagte das Gemeindeoberhaupt. "Nur mit großem Aufwand und hohen Kosten ist ein Anschluss an das Abwassernetz möglich", ergänzte Gerd Hofmann von der Bauverwaltung. Eine mobile Toilettenkabine, landläufig Dixi-Klo genannt, werde nicht angenommen, fügte er hinzu.
Julian Trebes betreibt in Altenkunstadt ein Unternehmen für Raumausstattung. Die Firmengarage wird in eine kleine Näherei umgewandelt. Der Bereich vor der Garage wird aufgeschüttet und in einen Stellplatz verwandelt. Das gemeindliche Einvernehmen hierzu wurde vom Bauausschuss einstimmig erteilt. Ebenso erging es Georg Welsch, der in Altenkunstadt in der Langheimer Straße eine landwirtschaftliche Halle bauen darf.