Druckartikel: Wissenswertes und Schmackhaftes als Ziel

Wissenswertes und Schmackhaftes als Ziel


Autor: Markus Häggberg

Vierzehnheiligen, Donnerstag, 06. Juni 2019

Hildegard Wächter führte die Teilnehmer im Auftrug der Bad Staffelsteiner Kurverwaltung diesmal zur Schauforellenzucht in Serkendorf.
Zu reibungslosen Erfassen des Metiers Fischzucht, wurden zwei Gruppen gebildet, um die Teichwirtschaft samt Quellen in Augenschein zu nehmen.Markus  Häggberg


Es kommt nicht oft vor, dass der Sammel- und Aufbruchspunkt der arrivierten Genusswanderungen nicht der vor der Alten Darre in Bad Staffelstein ist. Am Mittwoch aber empfahl es sich für 25 "Genusswanderer", ab 10 Uhr Hildegard Wächter aus dem Schatten der Basilika hinaus zu einem Zielpunkt hinter Uetzing zu folgen. Ziel: Entdeckungen rund um heimische Fischzucht.

Anett Schwiefert dreht durch. Durch den Wolf. Forellenfilets und Frischkäse vermählt sie zu einer Forellencreme, die einen Aufstrich für Cracker ergeben wird. Es ist kurz vor 13 Uhr und gleich werden sie kommen. Fünf Minuten später ist dem auch wirklich so, eine Wandergruppe betritt das Anwesen der Schauforellenzucht in Serkendorf. Es ist der Höhepunkt der von der Kurverwaltung angebotenen Wanderung und des Tages und wird zweieinhalb Stunden in Anspruch nehmen.

Reinstes Trinkwasser

Jetzt, nachdem die Wanderer etwas über den einst auf dem Staffelberg wirkenden und erfrorenen Eremiten Jakob Hess gelernt hatten, trudelten sie über Oberlangheim kommend ein. Die Route erarbeitete einmal mehr die Bad Staffelsteiner Genusswanderführerin Hildegard Wächter, die nun schon in wiederholter Saison zu Routen anführte, die sie einst zwischen Wissenswertem und Schmackhaftem ersann. Eben darum auch jene Station entlang der Strecke, die vom Bildhauer Clemens Muth geschaffen wurde und den Nothelfern - in Stein - symbolisch begegnen ließ.

Aber jetzt war man hier, an einer Stätte am Serkendorfer Ortsende, die schon darum eine Besonderheit aufwies, weil sie mehrere Quellen aufwies. Reinstes Trinkwasser und sommers wie winters zwischen 9 bis 12 Grad Celsius aufweisend. Ein Ort also, an dem sich kein Eis bildet und die Arbeit auch in der kalten Jahreszeit nicht zufriert.

Fischreiher als Gefahr

Doch, es lag Erschöpfung in der Luft. Wohlige zwar, aber doch. Bei sehr warmen Temperaturen zog die Wandergruppe über Hügel und entlang der Sehenswürdigkeiten. Doch eben auch an der Station Schauforellenzucht Hopfengartenquelle war ein bloßes Ausruhen nicht angedacht; eine kleine Betriebsführung sollte Einblicke in das Arbeitsfeld von Rainer Müller und Anett Schwiefert bringen, sollte Geschichten zutage fördern.

Unter anderem jene, wonach es sehr wohl auch Fischreiher gibt, die Blicke auf die insgesamt elf Teiche am Serkendorfer Ortsende werfen. Überdies auch Marder oder Ringelnattern. "Wenn der Eisvogel Junge hat, hat er am Tag bis zu 100 Anflüge", erklärte Müller den Wanderern.

Da der Genuss maßgeblicher Teil des Programms ist, wurde den Wanderern aufgetischt. Eben jene von Schwiefert zubereiteten Cracker und dann auch ein ausgezeichnetes Mahl aus geräuchertem Saibling; die Verbindung aus Unterwegssein und Kennenlernen heimischer Genussanbieter. Mit einem Streifzug über das Gelände, bei dem die Wanderer Einblicke in die weitreichende Arbeit des Fischzüchters zwischen Fütterung und Räucherofen erhielten, aber auch die Quellen selbst kennenlernten, ging der Programmpunkt nach zweieinhalb Stunden zu Ende. Dann galt es für die Wanderer wieder Strecke zu machen, beispielsweise hinauf zum Alten Staffelberg und zu einer Einkehr bei Vierzehnheiligen.