Wird er der Neue im Rathaus?
Autor: Ramona Popp
, Freitag, 02. März 2012
Amtsinhaber Helmut Fischer möchte weiterhin die Geschicke der Gemeinde lenken. Herausforderer Jürgen Spitzenberger möchte seine Chance nutzen, der neue Chef im Rathaus zu werden. 5463 Wahlberechtigte sind aufgerufen, am 11. März ihre Stimme abzugeben.
Es ist ein Rennen mit ungleicher Startposition, wenn es am Sonntag, 11. März, um das Bürgermeisteramt in Michelau geht. Amtsinhaber Helmut Fischer (CSU), 2006 mit überragenden 75,99 Prozent der Stimmen gewählt, will weitere acht Jahre der Chef im Rathaus bleiben. So lange dauert nämlich dieses Mal die Amtsperiode. Geregelt wird dies von einem Gesetz, das eine Angleichung der Termine von Bürgermeister- und Kommunalwahlen zum Ziel hat. Bis ins 72. Lebensjahr zu arbeiten - Fischer ist jetzt 63 - ficht ihn überhaupt nicht an. Fischer, Vater zweier erwachsener Töchter und mittlerweile Großvater - fühlt sich fit, betreibt leistungsmäßig Sport (Tennis) und war eigenem Bekunden zufolge "noch nie krank". "Ich möchte so lange arbeiten, wie ich darf", betont er.
Fischers kommunalpolitisches Engagement reicht bis in die 70er Jahre zurück. Sein Unternehmerleben hatte damals Priorität - seit 1973 ist der Diplom-Kaufmann geschäftsführender Komplementär der Firma Andreas Schardt KG, der ältesten Firma von Michelau. Als er sich 2006 dann erstmals um das Bürgermeisteramt bewarb, hatte er bereits insgesamt fast ein Jahr im Michelauer Rathaus als Amtsverweser die Geschäfte geführt. In der Kreispolitik mischt er seit 1996 mit. Stellvertretender Landrat ist er seit 2008, und auch hier stand er im vergangenen Jahr wegen der Erkrankung von Altlandrat Leutner sieben Monate in der Verantwortung. Die Liste seiner Ehrenämter ist lang; die höchste Auszeichnung seiner Heimatgemeinde hat er mit der Johann-Puppert-Medaille in Gold bereits 2010 erhalten.
Der Herausforderer
"Neuen Schwung" verspricht der 44-jährige Herausforderer Jürgen Spitzenberger (SPD). Er ist seit zehn Jahren Mitglied des Gemeinderats, seit der letzten Kommunalwahl auch Sprecher der Fraktion, hatte er doch die meisten Stimmen auf deren Liste verbucht. Ebenfalls seit 2008 ist er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. Der Feinwerkmechanikermeister ist bei der größten Michelauer Firma, Scherer & Trier, als Leitender Angestellter im Bereich Werkzeug- und Anlagenbau tätig. Er hat drei Kinder (21/15/13) und ist in seiner Freizeit leidenschaftlich dem Fußball verschrieben. Beim FC Schwürbitz spielte er schon als Neunjähriger und tut es jetzt immer noch in der Reserve- und Altliga-Mannschaft. Er war Jugendtrainer und zehn Jahre lang sogar Vorsitzender des Vereins, wodurch er viele Leute kennen lernte. Heute arbeitet er im Ausschuss mit.
Über die Entscheidung, bei der Bürgermeisterwahl seinen Hut in den Ring zu werfen, habe er nicht lange nachdenken müssen, sagt Spitzenberger, denn: "Die Chance, Bürgermeister zu werden, gibt's halt nicht oft."
Zwei Sportliche sind es also, die zur Wahl stehen. Was sie noch gemeinsam haben? Das Sternzeichen - beide Zwilling. Und dass sie sich jeweils über den Kontrahenten hier an dieser Stelle nicht äußern wollten...