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Winterdienst: A73 ist die größte Herausforderung


Autor: Bastian Girg

Lichtenfels, Montag, 26. November 2012

Die Winterdienste im Landkreis sind auf den "Tag X" vorbereitet: Die Lagerhallen sind mit Streusalz, Splitt und Sand gefüllt, Räum- und Streufahrzeuge einsatzbereit und die Dienstpläne für die Mitarbeiter ausgearbeitet.
Durch Zusatzstoffe bleibt das Salz körnig - und ist damit ungenießbar.


Wolfgang Neeb, Leiter der Straßenmeisterei Bad Staffelstein, und seine Mitarbeiter sorgen auf Staats- und Bundesstraßen sowie der Autobahn dafür, dass der Verkehr sicher rollen kann. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den rund 33 Kilometern der A 73 zwischen Ebersdorf und Breitengüßbach. "Zwölf von 24 Mitarbeitern im Winterdienst kümmern sich um die Autobahn", erklärt Neeb. In drei Schichten á zwei Mann wird eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung der A 73 gewährleistet. "Die Autobahn freizuhalten, ist die größte Herausforderung. Dafür geht auch am meisten Zeit drauf." Fünf eigene Fahrzeuge hat die Straßenmeisterei, drei weitere sind angemietet.

Bei dem Streusalz handelt es sich laut Neeb im Prinzip um gewöhnliches Speisesalz. Allerdings ist es mit Zusatzstoffen versetzt, damit es nicht verklebt. Zum Kochen oder für das Frühstücksei ist es somit ungeeignet.
Bei heftigen Schneefällen kann es vorkommen, dass Wolfgang Neeb und seine Kollegen 200 Tonnen Streusalz verbrauchen. Angst vor einem leeren Lager hat Neeb jedoch nicht: "Im letzten Winter haben wir rund 1600 Tonnen verbraucht", erzählt er. Sollte der Winter jedoch härter werden, könne die Straßenmeisterei aus dem Zentrallager in Kulmbach Salz nachbestellen.


Räumfahrzeuge nicht überholen

Wenn die Räumfahrzeuge bei starkem Schneefall auf die Autobahn fahren, rät er dringend davon ab, diese zu überholen. Dadurch behindere man die Fahrzeuge und riskiere, in eine ungeräumte Schneedecke zu fahren.
Im Bauhof Lichtenfels, der für den Winterdienst in der Korbstadt zuständig ist, blickt man genauso gelassen wie die Kollegen der Straßenmeisterei in Bad Staffelstein auf den nahenden Winter. Neben den Straßen im Stadtgebiet erledigen die rund 60 Mitarbeiter des Bauhofs auch die "Handstreudienste" vor städtischen Gebäuden wie Schulen und Kindergärten. Elf winterdiensttauglich aufrüstbare Fahrzeuge setzt der Bauhof ein, vom Lkw über den Unimog bis zu kleinen Traktoren für Gehwege. Ab dieser Woche läuft zudem die Rufbereitschaft an, damit auf Schneefälle rasch reagiert werden kann.

"Wir haben 1200 Tonnen Salz in unserem Lager", erklärt Bauhofleiter Alois Neuhöfer. "Das ist der Bedarf für einen strengen Winter", ergänzt er. Im kalten Winter 2009/10 sei man bei "plus-minus null" herausgekommen, im vergangenen Winter lag der Verbrauch bei rund 600 Tonnen. Neben Salz setzt der Bauhof auch Splitt und Sandgemische ein, zum Beispiel an Rad- und Fußwegen.


Tipp für alle Hausbewohner

In diesem Jahr musste der Bauhof erst einmal zum Winterdienst ausrücken. Wichtige Indizien, wann auf den Straßen der Winterdienst gefordert sein könnte, ist die Lage auf Brücken, an Hängen und in Waldgebieten. "Dort ist es in der Regel kälter als auf den normalen Straßen", erklärt Neuhöfer.

Für alle Hausbewohner, die ihren Gehsteig räumen müssen, hat Alois Neuhöfer noch einen Tipp parat: "Den Schnee sollte man am besten nicht auf die Fahrbahn räumen, sondern zwischen Straße und Gehsteig schieben. Dadurch verhindert man, dass durchfahrende Räumfahrzeuge den Schnee wieder auf den Gehsteig zurückschieben."