Wie steht's um die Obermainhalle?

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Die Instandhaltung von (Schul-)Sportstätten - hier ein Bild aus der Burgkunstadter Obermainhalle - gehört zu den Aufgaben des Landkreises als Sachaufwandsträger mehrerer Schulen. Archivbild: Matthias Hoch
Die Instandhaltung von (Schul-)Sportstätten - hier ein Bild aus der Burgkunstadter Obermainhalle - gehört zu den Aufgaben des Landkreises als Sachaufwandsträger mehrerer Schulen. Archivbild: Matthias Hoch

Das Dach ist undicht, die Sanitärinstallation erneuerungsbedürftig, die Lüftungsanlage ein Energiefresser. 4,2 Millionen Euro an Kosten stehen für eine Instandsetzung im Raum. Der Landrat will mit der Entscheidung noch warten.

Die Landkreisverwaltung hatte schon einen Beschlussvorschlag ausgearbeitet, der eine Generalsanierung mit Kosten von rund 4,2 Millionen Euro vorsah. Die (Schul-)Sportstätte Obermainhalle in Burgkunstadt ist wahrlich nicht in einem guten Zustand. Vor neun Tagen hatte die HG Kunstadt drei Punktspiele absagen müssen, weil auf dem Feld eine Wasserlache stand. Es regnet herein, und die Dachkonstruktion bedingt offenbar eine komplizierte Untersuchung. Für eine Generalsanierung gibt es viele Argumente, so viele, dass dies "auch die Frage nach einem Ersatzneubau aufwirft", wie es Landrat Christian Meißner (CSU) am Montag vor dem Kreisausschuss formulierte. Ihm fehlte ferner ein Gesamtkonzept, und dafür wiederum die immer noch ausstehende Entscheidung von Altenkunstadt, Burgkunstadt und Weismain, ob denn nun gemeinsam ein Lehrschwimmbecken gebaut wird - oder nicht.


Appell an drei Kommunen

Deshalb richtete Meißner einen Appell an die drei Kommunen, "in die Hufe zu kommen", und wollte an diesem Tag nicht abstimmen lassen. Er machte aber deutlich, dass der Landkreis das Problem nicht auf die lange Bank schieben und auch Klarheit über die Notwendigkeit des für einen Badbau zugesagten Zuschusses haben möchte.
Die Mängelliste der Obermainhalle ist lang. Neben der Undichtigkeit am Dach weist der Sportboden Mängel auf, werden die Akustikwerte nicht eingehalten, verbraucht die Lüftungsanlage viel Energie und treten an der Haustechnik bereits deutliche Verschleißerscheinungen zutage. Zudem bestehen aufgrund des Alters der Halle energetische Mängel. Ein Problem sind auch die Vorhänge, mit denen die Halle unterteilt werden kann; es gäbe im Bedarfsfall hier keine Reparaturmöglichkeit.
Als nächsten Schritt kündigte Meißner die Begutachtung des Gebäudes durch einen Statiker an und erhielt für diese Vorgehensweise die Zustimmung des Kreisausschusses. Ein Termin sei bereits vereinbart. Falls der Experte nicht sein Okay geben könne, werde die Sportstätte geschlossen. Kreisbaumeister Stefan Weisser merkte dazu an, dass derselbe Sachverständige bereits 2008 die Hallenkonstruktion untersucht habe. Neben einer jährlichen Eigenkontrolle sei eine Begutachtung durch einen Experten erst nach zehn Jahren wieder vorgeschrieben. Diesen Abstand wird der Landkreis jetzt - sicherheitshalber - verkürzen.
Mehrere Stimmen aus dem Gremium unterstrichen die Bedeutung einer Tribüne für die Obermainhalle, und zwar durchaus auch für schulische Veranstaltungen. Die Firma, von der die jetzige Tribüne stammt, ist insolvent, Ersatzteile sind nicht mehr erhältlich. Regelmäßige Wartung kann daher nicht mehr gewährleistet werden. Eine neue Tribüne würde 140 000 Euro kosten und nicht bezuschusst. Auch hier steht also eine Entscheidung an.
Winfred Bogdahn (SPD) bat darum, die Schulen in die Vorberatungen einzubeziehen. Sie wüssten, was wirklich gebraucht wird. Das sollte dann ausschlaggebend sein - und nicht ein möglicher Zuschuss.