Wie geht es in Grundfeld weiter?
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Mittwoch, 22. Januar 2020
Der Staffelsteiner Stadtrat befasste sich mit der Ausweisung von Gewerbeflächen. Ob die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets westlich von Grundfeld möglich bleiben soll, hängt von der Entwicklung im Osten ab.
Den noch nicht bestandskräftigen Flächennutzungsplan der Stadt, der eine Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets westlich von Grundfeld vorsieht, wollten die Freien Wähler bei der Stadtratssitzung am Dienstagabend per Beschluss geändert haben. Ihr Antrag sah vor, diese Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets, in dem die Logistikfirma CS-Trans angesiedelt ist, zu streichen. Die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen war vor einiger Zeit bei der Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplanes ins Auge gefasst worden. Nachdem die Firma CS-Trans jedoch beabsichtigt, auf Flächen östlich von Grundfeld neu zu bauen, ist die Erweiterung im Westen nach Ansicht der Freien Wähler nicht mehr erforderlich.
Die Sichtachse würde gestört
Winfried Ernst (FW) erläuterte zunächst, warum seine Fraktion diesen Vorschlag zur Abstimmung geben wollte. Das westlich von Grundfeld vorgesehene Gewerbegebiet sollte aus der Planung herausgenommen werden, weil östlich des Ortes durch die Betriebsverlagerung der Firma CS-Trans ohnehin ein neuer Gewerbestandort entsteht. Die Flächen westlich von Grundfeld lägen zudem noch mehr in der viel zitierten Sichtachse zwischen Vierzehnheiligen und Kloster Banz als jene Flächen östlich des Dorfes.
"Man würde Grundfeld ein bisschen viel zumuten", würden auf beiden Seiten des Dorfes Gewerbeflächen ausgewiesen, sagte Ernst. Er sprach sich dafür aus, westlich von Grundfeld keine weitere Gewerbebebauung zuzulassen. Ein Drittel der Menschen gehe davon aus, dass östlich Grundfelds eine Bebauung kommen werde, so Ernst, deshalb sei es erforderlich, die Pläne für eine Erweiterung auf westlicher Seite jetzt fallen zu lassen. Erwin Richter (FW) unterstrich, dass es wichtig sei, "Grundfeld nicht rechts und links in Gewerbegebiete einzuzwängen."
Kein Anspruch auf ein Baurecht
Zweiter Bürgermeister Hans Josef Stich (CSU), der die Sitzung leitete, wandte ein, es wäre besser abzuwarten, bis klar sei, ob der vorhabenbezogene Bebauungsplan im Osten von Grundfeld, wo die Firma CS-Trans zwei Hallen bauen möchte, genehmigt oder abgelehnt wird. Erst wenn vom Landratsamt entschieden sei, ob dort der Hallenbau erlaubt werde, sollte der Stadtrat über den Flächennutzungsplan auf der westlichen Seite sprechen: "Aus einem Flächennutzungsplan allein erwächst noch kein Anspruch auf ein Baurecht."
Der Flächennutzungsplan enthalte eine Absicht, daraus lasse sich kein Baurecht ableiten, unterstrich Walter Mackert (CSU). Er plädierte ebenfalls dafür, zu warten, bis geklärt sei, ob der Hallenbau auf östlicher Seite überhaupt genehmigt wird.
Genehmigung abwarten
Dieter Leicht (SPD) sprach sich gleichfalls dafür aus, abzuwarten und die vorgesehenen Flächen erst herauszunehmen, wenn der vorhabenbezogene Bebauungsplan der Firma CS-Trans vom Landratsamt genehmigt sei.
Werner Freitag (SBUN) warnte: "Eine Ruine in Form der alten Hallen möchte ich dort nicht haben." Er habe jedoch nichts dagegen, westlich von Grundfeld "ein Stückchen Gewerbegebiet zu belassen".