Umfassende Hilfe bei Sehverlust und Blindheit bietet der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund künftig in Bad Staffelstein an.
Vor zehn Jahren ist Renate Göbel erblindet. Ihren Alltag meistert die Lichtenfelserin dennoch ganz gut. Ein Blindenhund ist ihr treuer Begleiter. Dennoch nimmt sie gern Informationen an, die es ihr ermöglichen, mit ihrer Behinderung noch besser zurecht zu kommen.
An diesem Tag ist Renate Göbel nach Bad Staffelstein in den Gemeinschaftsraum des Gebäudekomplexes "In der Heimat wohnen" gekommen. Hier findet auf Vermittlung des städtischen Seniorenbeauftragten Walter Mackert (CSU) erstmals ein Beratungstag des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB) statt. Im Einzelgespräch kann sich Renate Göbel informieren, welche Hilfsmittel für sie in Frage kommen und welche rechtlichen oder finanziellen Ansprüche sie hat.
Beratung steht allen offen
Viermal jährlich sollen derartige Termine unter dem Motto "Blickpunkt Auge" künftig in Bad Staffelstein stattfinden, sagt Walter Mackert. Bad Staffelsteins Zweiter Bürgermeister Hans Josef Stich (CSU) fügt hinzu, dass dieses Angebot den Menschen des Modellprojekts "In der Heimat wohnen" zugute kommen soll, aber selbstverständlich allen Menschen der Region offen stehe. Für die Kurstadt Bad Staffelstein bildeten diese Termine eine willkommene Ergänzung des bestehenden Angebots an präventiver und unterstützender Beratung.
Zum Beratungsteam gehört auch Hilde Heilmann. Sie ist an einer Augenkrankheit erblindet und berät nun ehrenamtlich andere Menschen, wie sie mit einer Erblindung umgehen können. Als Physiotherapeutin hat sie keine Probleme, in ihrem Alltag zurecht zu kommen. Dieses Einstellung möchte sie weitergeben. "Das Netzwerk muss funktionieren", sagt sie zusammenfassend.
Quartiersmanagerin Nadja Motschmann freut sich über die Beratungstermine, denn diese schließen eine derzeit bestehende Lücke in Bad Staffelstein.
Beraterin Claudia Stern, die künftig mit dem Beratungsmobil nach Bad Staffelstein kommen wird, ist an diesem ersten Termin ebenfalls vor Ort. "Wir wollen Wege aufzeigen, wie's weitergeht", sagt sie. Die Beratungstermine seien ein niederschwelliges Angebot an alle Menschen, sich zu informieren. Das Beratungsmobil sei als erste Anlaufstelle vor Ort gedacht. Menschen, die zur Beratung kommen, möchte sie Mut machen: "Ihr Weg geht weiter!" Auf Wunsch sei es auch möglich, dass die Reha-Fachkraft des BBSB, Astrid Eiermann, für Hausbesuche gebucht wird, fügt sie hinzu.
Was hilft im Alltag?
Gemeinsam mit Renate Göbel geht Claudia Stern an diesem Tag die optischen Hilfsmittel durch, um zu ermitteln, ob eines davon der stark sehbehinderten Frau eine Hilfe sein kann.