Weismain investiert intensiv
Autor: Steffen Huber
Weismain, Donnerstag, 27. Juni 2019
Stadtrat verabschiedet Rekordhaushalt mit einem Volumen von 23,45 Millionen Euro.
2,11 Millionen Euro für das Gewerbegebiet "Feldteile III-V", 1,73 Millionen Euro für die Sanierung des Hutzelbrunnens, 806 000 Euro für die Renovierung der Grundschulturnhalle. Dazu die Erneuerung der Kanäle und Wasserleitungen in der Kernstadt und die Sanierung des Rathauses - Weismain gibt in den nächsten Jahren sehr viel Geld aus.
Fördertöpfe sprudeln
Und das, obwohl das Stadtsäckel ziemlich leer ist, zusätzlich 18 Millionen Euro Schulden drücken. Trotzdem sind diese Investitionen möglich, da derzeit die Fördertöpfe sprudeln. Vom Freistaat gibt es beispielsweise bis zum 31. Dezember 2021 80 Prozent Förderung für alle Sanierungen der Wasser- und Abwasserleitungen. Der Bund fördert gar mit 90 Prozent die knapp sechs Millionen Euro teure Sanierung des Rathauses. Dazu gibt es weitere Gelder aus den kommunalen und staatlichen Förderquellen.
In seiner Sitzung am Dienstagabend hat der Stadtrat diese Investitionen im Haushalt 2019 verabschiedet. Dieser hat ein Volumen von 23,44 Millionen Euro, wobei sich der Verwaltungshaushalt auf 12,22 Millionen Euro beläuft, während der Vermögenshaushalt in Einnahmen und Ausgaben mit 11,22 Millionen Euro schließt. Kämmerin Carmen Bezold stellte das Zahlenwerk vor. So ist der Verwaltungsetat gegenüber 2018 um rund 854 000 Euro gestiegen. Wichtigste Einnahmen sind die Grund- und Gewerbesteuer mit 2,94 Millionen Euro, die Beteiligung an der Einkommens- und Umsatzsteuer mit 2,77 Millionen Euro, Benutzungsgebühren mit 1,7 Millionen Euro sowie Schlüsselzuweisungen und Zuweisungen für laufende Zwecke, die zusammen 2,8 Millionen Euro einbringen.
Auf der Ausgabenseite sind die höchsten Posten die Personalkosten mit 2,64 Millionen Euro, die Kreisumlage mit 1,82 Millionen Euro sowie sonstige Ausgaben wie die kalkulatorische Kosten oder innere Verrechnungen, die sich auf 2,97 Millionen belaufen. Für Kitas und Schulen gibt die Stadt 1,86 Millionen Euro aus. Die "freie Finanzspanne", also die Summe, die abzüglich aller Ausgaben vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt als Investitionssumme überführt wird, bezifferte die Stadtkämmerin auf knapp 712 000 Euro. Der Vermögenshaushalt mit seinen 11,22 Millionen Euro Volumen finanziert sich überwiegend aus Zuschüssen wie 535 000 Euro für die Sanierung Hutzelbrunnen, 844 000 Euro für die Wasser- und Abwassersanierung oder 240 000 Euro im Rahmen der Städtebauförderung für die Dietz-Bräu oder das Obere Tor.
Den Löwenanteil der Einnahmen generiert die Stadt durch die Aufnahme eines Kommunaldarlehens in Höhe von 6,12 Millionen Euro.
Investition in Kindertagesstätten
Zusätzlich zu den einleitend genannten Vorhaben nannte die Stadtkämmerin unter anderem als weitere Ausgaben die Erweiterungen der Kindertagesstätten St. Anna und Modschiedel. In die Rathaussanierung fließen 2019 bereits 220 000 Euro, für die Kanalsanierung gibt Weismain 1,4 Millionen Euro aus, für den Wasserleitungsbau 280 000 Euro. "Je nachdem, wie das kommunale Darlehen über 6,12Millionen in Anspruch genommen wird, entwickelt sich die Verschuldung der Stadt", erläuterte Carmen Bezold.
Zum 1. Januar beliefen sich die Weismainer "Miesen" auf 18,06 Millionen Euro, 2018 lagen diese noch bei 19,61 Millionen. Dank der für 2019 vorgesehenen Tilgung der Kommunaldarlehen um 1,1 Millionen Euro würden diese auf knapp 17 Millionen Euro zum Jahresende sinken. "Werden aber die kompletten 6,12 Millionen Euro in diesem Jahr ausgegeben, steigt die städtische Verschuldung auf rund 23,1 Millionen Euro", erläuterte die Stadtkämmerin.