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Wecksignal zur Museumsnacht


Autor: Matthias Einwag

Lichtenfels, Mittwoch, 28. Sept. 2016

Die Lichtenfelser Feuerwehr zeigt in der Konrad-Adenauer-Straße ihre Sammlung - Uniformen, Helme, Fotos und Geräte.
Andreas Lehe, der Kommandant der Lichtenfelser Feuerwehr, stößt zum Spaß ins alte Türmerhorn, das - so wird jedenfalls gesagt - bei Feueralarm eingesetzt wurde. Zu sehen ist die Tröte zusammen mit vielen anderen Exponaten während der Museumsnacht in der historischen Sammlung der Lichtenfelser Feuerwehr in der Konrad-Adenauer-Straße. Foto: Matthias Einwag


Andreas Lehe sperrt die Tür zur historischen Sammlung auf. In einem Raum im ersten Stock des Lichtenfelser Feuerwehrhauses befindet sich ein richtiges kleines Museum: Uniformen, Helme, Schaubilder, Urkunden, Strahlrohre und Wimpel - alles war zum Leben einer Feuerwehr gehört, oder besser gehörte.

Kommandant Andreas Lehe führt durch die Sammlung und weist auf kuriose Gegenstände hin - etwa auf eine Hakenleiter, die an der Zimmerdecke befestigt ist, und auf das Horn des einstigen Lichtenfelser Türmers, jedenfalls wird behauptet, dass es dessen Tröte ist, mit der er bei Feuer Alarm schlug.

Klaus Grebner und Lothar Seelmann haben die Gegenstände dieser historischen Sammlung in vielen Jahren zusammengetragen. Sie werden bei der Museumsnacht (ab 18 Uhr) gern auch erklären, wozu dieses oder jenes Stück gebraucht wurde und woher es stammt.

Wer sich für Feuerwehr und/oder Lokalgeschichte interessiert, der sollte sich die Führung durch das kleine Museum nicht entgehen lassen. Und natürlich werden Andreas Lehe und seine Kollegen den Besuchern auch das Feuerwehrhaus zeigen und, wenn gewünscht, die modernen Einsatzgeräte erklären.


Wo es Hopfengärten gab

500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot sind für die Staffelsteiner Museumsleiterin Adelheid Waschka der Anlass, den Hopfenanbau in der Region zu untersuchen. Woher kommt der Hopfen, wer durfte, wer konnte ihn anbauen? In der Museumsnacht am Freitag wird eine Ausstellung präsentiert, die auf historischen Flurkarten aus dem 19. Jahrhundert aufbaut. "Der Hopfen und das Brauen gehören einfach zur Genussregion dazu", sagt Adelheid Waschka.

Für die Museumsnacht, fährt sie fort, sei eine wissenschaftliche Studie bei dem Ortsnamenskundler Joachim Andraschke in Auftrag gegeben worden. Er untersuche darin die geologischen Gegebenheiten, die ab dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit den Hopfenanbau ermöglichten. In Nedensdorf und Wiesen deuten noch heute die Flurbezeichnungen "Hopfengarten" auf die einstige Nutzung hin. Doch auch in Stadel, Altenbanz und Weingarten sei Hopfen angebaut worden. Apropos Weingarten: Hopfen- und Weinanbau gehören zusammen, und lange wurden im Staffelsteiner Land beide Kulturen gepflegt.


Details über Hausbrauer gesucht

Adelheid Waschka erhofft sich von der Museumsnacht aber auch neue Erkenntnisse über die Staffelsteiner Hausbrauer. Es wäre schön, sagt sie, wenn Leute ins Museum kämen, die darüber erzählen können, wer einst in Staffelstein braute und wo das Bier gelagert wurde. Über Fotos und Dokumente würde sie sich besonders freuen. Und wenn jemand über Hausbrauer berichten kann, wird sie die Informationen gerne aufschreiben.

Eine kurze Einführung in die Thematik gibt Adelheid Waschka am Freitag um 18.30 Uhr. Zur Museumsnacht wird es ein kleiner Imbiss gereicht - und natürlich das eine oder andere "Versucherla" Bier.