Was will Weismain?

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Der Wohnsiger Berg gilt als "Nadelöhr" der geplanten Trassenvariante mit Umfahrungen von Wunkendorf und Modschiedel. Wie man die Befahrbarkeit der beiden Serpentinen in der vorhandenen Steigung vor allem für Lkws verbessern kann, wird das Staatliche Bauamt prüfen. Ein Ergebnis hat Landrat Christian Meißner bis Mitte des Jahres in Aussicht gestellt. Foto: Stefan Lutter
Der Wohnsiger Berg gilt als "Nadelöhr" der geplanten Trassenvariante mit Umfahrungen von Wunkendorf und Modschiedel. Wie man die Befahrbarkeit der beiden Serpentinen in der vorhandenen Steigung vor allem für Lkws verbessern kann, wird das Staatliche Bauamt prüfen. Ein Ergebnis hat Landrat Christian Meißner bis Mitte des Jahres in Aussicht gestellt. Foto: Stefan Lutter

Der ins Auge gefasste Ausbau der Kreisstraße LIF 12 mit Umfahrungen von Modschiedel und Wunkendorf beschäftigte den Lichtenfelser Kreisausschuss. Der Landrat redete dazu Klartext.

Kreis Lichtenfels — Was den Kreisräten da an die Wand des Sitzungssaales projiziert wurde, ließ keinen Zweifel mehr daran, dass Weismains Wahlmöglichkeiten in punkto Ortsumgehungen sehr beschränkt sind. Man könnte auch sagen: Der Bau der Ortsumgehungen von Modschiedel und Wunkendorf, wofür der Landkreis seine Zusage gegeben hat, ist der Spatz in der Hand. Die in jüngster Zeit vor Ort diskutierte Variante "Judenweg" ist bestenfalls eine Taube auf dem Dach. Jene Trasse könnte nur als Staatsstraße gebaut werden, und da die nächste Fortschreibung des Ausbauplanes des Freistaates erst 2021 ansteht, könnte sich eine Verwirklichung bis zum Jahr 2031 hinziehen. Dies machte Landrat Christian Meißner (CSU) deutlich.
Die Kosten würden sich wohl verdoppeln, nicht nur, weil der "Judenweg" mit rund fünf Kilometern länger als die Landkreis-Lösung wäre, sondern vor allem wegen des Verlaufs durch Landschaftsschutzgebiet und der deshalb erforderlichen Ausgleichsflächen. Beide Trassen zusammen sind nach aktuellem Sachstand nicht umsetzbar.
Weismains Bürgermeister Udo Dauer (CSU) betonte, der Stadtratsbeschluss von 1996 (für die zwei Ortsumgehungen) habe immer noch Gültigkeit. Im Auftrag des Gremiums trug er aber die Bitte an den Landkreis he ran, eine Kosten-/Nutzenanalyse der beiden Varianten zu erstellen. Daraufhin legte Landrat Christian Meißner (CSU) unmissverständlich dar: Ein Ausbau der LIF 12 mit den Umfahrungen von Wunkendorf und Modschiedel würde "drei Millionen Euro plus x" kosten, wobei seitens der Obersten Baubehörde im Februar die höchstmögliche Förderung zugesagt worden sei. Eine auch von der Wirtschaft gewünschte leistungsfähige Verbindung zur A 70 wäre damit zeitnah herzustellen. Wenn in Weismain die Alternativtrasse "Judenweg" bevorzugt würde, wäre die Angelegenheit "für den Landkreis ruckzuck erledigt". "Wenn der Staat eine Staatsstraße baut, ist niemand glücklicher als ich", unterstrich Meißner. Eine Verkehrszählung bei Modschiedel hat mit 445 Fahrzeugen am Tag, davon 62, die dem Schwerlastverkehr zuzuordnen sind, eigentlich keine Notwendigkeit für die Umfahrungen ergeben. Nach einem Bau der Ortsumgehung Weismain ist allerdings von einer Verkehrszunahme im Kleinziegenfelder Tal auszugehen - das man für den Lkw-Verkehr sperren möchte.
Was will eigentlich die Mehrheit der Weismainer Bevölkerung? - Diese Frage stellten einige Kreisräte in den Raum.