Wald-Altar: Polizei schließt Verbindung zum Puppengrab aus
Autor: Markus Häggberg
Mistelfeld, Freitag, 07. Februar 2014
Bei dem ungewöhnlichen Fund in einem Mistelfelder Waldstück gibt sich der Entdecker zurückhaltend. Der Fränkische Tag konnte Kontakt zu dem 35-Jährigen aufnehmen.
Auf inFranken.de brachte es am Mittwoch eine Meldung auf Rekordklicks, wonach ein 35-jähriger Mann einen seltsamen Fund in seinem Waldstück bei Mistelfeld der Polizei mitgeteilt hatte. Dieser Fund bestand aus einem "Altar" mit Engelsfiguren, kleinen künstlichen Tannenbäumen, einem Teelicht, Nikolausfiguren und kleinen Lampen.
Der Meldung zufolge soll der Mitteiler vermutet haben, dass ein unbekannter Täter irgendetwas in dem Waldgrundstück vergraben haben könnte.
"Es tut sich alles regeln"
Dem Fränkischen Tag gelang es, Kontakt zu dem 35-Jährigen aufzunehmen, der namentlich nicht genannt sein möchte. Dieser aber zeigte sich, obwohl er es doch war, der die Meldung bei der Polizei gemacht hatte, wenig gesprächsbereit. Zwar räumte er ein, dass er die Person kenne, welche die Gegenstände in seinem Waldstück aufgebaut habe.
Auch verstehe er das Interesse der Öffentlichkeit an dieser Angelegenheit nicht. Diese aber scheint die Angelegenheit besonders zu interessieren, denn mit über 9000 Klicks bis zum Freitagnachmittag belegte sie eine Top-Platzierung unter den gelesenen Online-Meldungen. In Zusammenhang gebracht wurde die Angelegenheit auch mit einem vor längerer Zeit aufgetauchten Puppengrab in Rentweinsdorf (Landkreis Haßberge).
Nach Auskunft von Polizeihauptkommissar Siegbert Weinkauf (Ebern) sei die Meldung im FT auch dort beachtet worden. "Unser Fall ist abgeschlossen", sagte Weinkauf und verwies auf eine zu Rate gezogene psychologische Einschätzung, wonach diese Handlung einer Person zugeordnet werden könne, die Vergangenheitsbewältigung betrieb und möglicherweise ihre Kindheit vergraben wollte. "Man will die Kindheit oder Vergangenheit verdrängen, ohne die Möglichkeit zu verlieren, wieder hinzugehen", so Weinkauf.
Schon häufiger vorgekommen
Auch die Polizei in Lichtenfels verfolge diese Angelegenheit nicht weiter. Erster Hauptkommissar Harald Göring verweist darauf, dass derlei schon häufiger vorgekommen sei. Nicht selten hätten Kinder dahinter gesteckt, die ihrem Hamster ein feierliches Begräbnis bereitet haben. "Hier ist das wohl ähnlich", schloss Göring.