Druckartikel: Vier Jahrzehnte für die Bildung am Gymnasium Burgkunstadt

Vier Jahrzehnte für die Bildung am Gymnasium Burgkunstadt


Autor: Gerda Völk

Burgkunstadt, Dienstag, 21. Oktober 2014

Das Gymnasium Burgkunstadt feiert sein 40-jähriges Bestehen. Und Mephisto verliert seine Wette.
Mephisto (l., Anika Leimeister) hat mit den Schülern um seinen Rektor gewettet.


Am Ende muss sogar Mephisto demütig niederknien. "Ich will der Schule nur noch Gutes tun", lautet sein Versprechen, nachdem er die Wette mit den Schülern verloren hat. Das Gymnasium in Burgkunstadt wird 40 Jahre alt. Mit zahlreichen Ehrengästen, ehemaligen Lehrern und Schulleitern feierte die Schulfamilie den runden Geburtstag. Dem Anlass entsprechend gab es Reden, einen Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre und ein szenisches Theaterspiel, angelehnt an Goethes Faust.

Mephisto (Anika Leimeister) wettet mit einer Gruppe von Schülern des Gymnasiums um Schulleiter Thomas Meier. Im Gegenzug bietet er beste Noten ohne Fleiß und Anstrengungen sowie gute Arbeitsplätze für die Zukunft. Ihren Schulleiter wollen die Schüler auf keinen Fall hergeben. Die guten Noten und Jobs hätten sie allerdings schon auch gerne.

Schließlich lässt sich Mephisto auf den Deal ein.

Falls ihm die Jubiläumsfeier gefällt, erhalten die Schüler das Versprochene. Bedingung ist, dass Mephisto selbst durch das Programm führen und dabei auch manchen Geburtstagsgast ans Rednerpult bringen darf.

Landrat Christian Meißner (CSU) überbrachte Glückwünsche zum 40-jährigen Bestehen. Dem Landkreis sei das Gymnasium lieb und zunehmend auch teuer, sagte Meißner. Der Landrat wollte bewusst Werbung für die Schulart machen, da sich der Abschluss mit Abitur immer noch lohne. "Man kann als Mephisto enden oder Schulleiter werden", sagte er augenzwinkernd.


Aus eigener Erfahrung

Als ehemalige Schülerin des Gymnasiums nutzte Bürgermeisterin Christine Frieß die Gelegenheit, auch im Namen der Stadt Burgkunstadt all jenen Dank zu sagen, die zum Ansehen der Schule beigetragen haben. Sie wendete sich damit an Schulleiter und Lehrkräfte, aber auch Schüler und Eltern, die mit Vertrauen die Arbeit der Schule unterstützen. "Eine gute Ausbildung ist immer noch eine Voraussetzung, um das Leben zu meistern", sagte sie.

Elternbeiratsvorsitzender Mathias Heppner unterstrich die zahlreichen künstlerischen und sportlichen Aktivitäten, die von einem aktiven Schulleben zeugten und zusätzlich zum Unterricht geleistet werden. "Unsere Schule ist nicht nur zum Lernen da, sie ist auch ein Stück Heimat für die Kinder."

Für das Lehrerkollegium gratulierte Kunigunde Hofmann zum 40. Geburtstag. Sie erinnerte daran, dass heute Lehrer auch Ratgeber in Erziehungsfragen sind. Lehrer bieten alle Dienstleistungen rund um die Schule an - mehr, als eine Gesellschaft erhoffen könne.

Viele Schüler seien heute im virtuellen Spinnennetz gefangen, gab sie zu bedenken. Auf Facebook könne man aber keinen Freund, der am Boden liegt, aufheben und in die Arme nehmen.

Für den Verein der Freunde und Förderer des Gymnasiums sprach Hans Peter Marx. Der Verein sehe seine wichtigste Aufgabe darin, schnell, unbürokratisch und diskret dort zu helfen, wo offizielle Mittel fehlen. Im Mittelpunkt stehe immer das Wohl der Schüler, das eng mit dem Wohlergehen der Schule verbunden sei.
"Auch in ländlichen Gebieten müssen Schüler die gleichen Bildungschancen erhalten wie in den großen Städten", unterstrich Schulleiter Thomas Meier.

Deshalb sei es eine richtige Entscheidung gewesen, als 1974 das Gymnasium Burgkunstadt die Bildungslandschaft erweiterte. Damals waren es 18 Lehrkräfte, die unter der Leitung des damaligen Schulleiters Walther Zimmermann unterrichteten.

Aus den 18 Lehrkräften von damals seien heute 65 Pädagogen geworden. Der Anteil der weiblichen Lehrkräfte habe sich gegenüber der 1970er-Jahre von 30 Prozent auf heute über 60 Prozent verdoppelt.
Gleichgeblieben sei das Engagement von Lehrern und Schülern bei außerschulischen Aktivitäten. Das Gymnasium sei, so Meier, in der Region ein Kulturträger.


In leitender Funktion

Harald Kobelt ist 1974 als Lehrer ans Gymnasium gekommen. Ab 1984 war er dessen Schulleiter. Kobelt erinnert sich noch gern an die Anfangsjahre. Die Lehrkräfte hatten damals oft mehrere Arbeitsbereiche abzudecken.
Die Arbeit mit Schülern und Eltern sei hervorragend gewesen. Auch in den folgenden Jahren habe trotz zunehmender Schülerzahlen und bürokratischem Aufwand immer der familiäre Charakter im Vordergrund gestanden.

Da auch der Schulchor mit Hits der vergangenen Jahre glänzte und der Rückblick auf die n vier Jahrzehnte sehr aufschlussreich und auch sehr unterhaltsam war, musste sich Mephisto geschlagen geben. Im Kultusministerium möchte er zum Wohl der Schule tätig sein.

Für Idee und Drehbuch zeichneten Corinna Bogdahn und Jenny Schreiner verantwortlich.