Vespa-Treffen in Kaltenbrunn: Dolce Vita mit dem Kult-Roller
Autor: Matthias Einwag
Kaltenbrunn im Itzgrund, Donnerstag, 20. Juli 2017
Am Sonntag werden bis zu 300 Roller in Kaltenbrunn erwartet. Hier findet das Vespa-Treffen statt, das von Josef Sanfilippo und Franz Jahn organisiert wird.
Dolce Vita - das süße Leben ist hierzulande ein Synonym für Genuss, Urlaubsfreude und Entschleunigung. So ähnlich umschreiben auch die Vespa-Freunde Itzgrund ihr Hobby: "Wenn ich eine Vespa sehe, habe ich Schmetterlinge im Bauch", schwärmt Josef Sanfilippo. "Das langsame Fahren mit der Vespa genieße ich", sagt Franz Jahn. "Zwei Räder, Motor und Kupplungshebel, mehr ist es eigentlich nicht - die einfache Technik mit hoher Zuverlässigkeit fasziniert", beschreibt Andreas Heimrich die Liebe zur Vespa. Und Michael Kiem sagt: "Die Leute lächeln und sind freundlich, wenn sie jemanden auf der Vespa sehen - damit zu fahren, macht gute Laune."
Zum zehnten Mal findet in diesem Jahr das Vespa-Treffen am Alten Bahnhof (Ristorante "La Stazione") in Kaltenbrunn statt. Das Areal ist für diese Veranstaltung optimal, weil viel Platz ist für all die erwarteten Vespa-Freunde mit ihren Rollern. Rund 300 Fahrzeuge waren in den Vorjahren jeweils zu sehen, und mit dieser Zahl ist auch heuer zu rechnen. Organisiert werden die Vespa-Treffen von Franz Jahn (56) und Josef Sanfilippo (58). Beide sind bei den Vespa-Freunden Itzgrund aktiv, einer losen Vereinigung von rund 350 Gleichgesinnten. Begonnen hat alles damit, dass Domenico Sanfilippo seinem Vater zum 50. Geburtstag eine Vespa schenkte. Daraufhin war der gebürtige Sizilianer vom Vespa-Virus infiziert und begann leidenschaftlich zu sammeln.
Jedes Jahr ein neuer Roller
Für die jährlichen Vespen-Treffen nahm Josef Sanfilippo sich seither vor, stets einen neuen Roller zu präsentieren - möglichst einen mit besonderer Ausstattung oder mit hohem Seltenheitsgrad. Heuer stellt Josef Sanfilippo, der seit 32 Jahren in Kaltenbrunn lebt und seit 1996 den Alten Bahnhof als Restaurant betreibt, gleich zwei neue Roller seiner Sammlung vor - eine Vespa "50 Super Sprint" aus dem Jahr 1965 mit 50 Kubikzentimeter Hubraum und 3,7 PS Leistung und eine "90 SS" mit ähnlichen technischen Daten. Beide Roller sind mustergültig restauriert; sie tragen italienische Kennzeichen mit dem "CT" für Catania, denn auch nach über 30 Jahren in Kaltenbrunn ist Josef (eigentlich heißt er ja Giuseppe) seiner sizilianischen Heimat noch immer verbunden.Wenn die Zweirad-Enthusiasten mit ihren Vespen ausfahren, nennen sie das "vespazieren". Der weiteste dieser Vespaziergänge führt den harten Kern der Zweirad-Freunde übrigens alljährlich an den Gardasee - ganz gemütlich auf Nebenstraßen, doch insgesamt über rund 2400 Kilometer.