Verletzte durch Chlorgas in Kloster Banz

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Im Innenhof der Klosteranlage waren Feuerwehren und Rettungsdienst stationiert. Foto: Landratsamt
Im Innenhof der Klosteranlage waren Feuerwehren und Rettungsdienst stationiert. Foto: Landratsamt
Rasch rückten Feuerwehrleute von Michelau bis Ebensfeld und aus dem Itzgrund zum Ausgangspunkt der Rauchentwicklung im Keller des historischen Gebäudes vor. Alle Fotos: Franz Böhmer
Rasch rückten Feuerwehrleute von Michelau bis Ebensfeld und aus dem Itzgrund zum Ausgangspunkt der Rauchentwicklung im Keller des historischen Gebäudes vor. Alle Fotos: Franz Böhmer
 
Der Notarzt prüfte einen Feuerwehrmann auf etwaige Verletzungen durch das Einatmen giftiger Dämpfe.
Der Notarzt prüfte einen Feuerwehrmann auf etwaige Verletzungen durch das Einatmen giftiger Dämpfe.
 
Im Innenhof reihten sich die Feuerwehrfahrzeuge aneinander.
Im Innenhof reihten sich die Feuerwehrfahrzeuge aneinander.
 
ABC-Schutzanzüge kamen in Kloster Banz zum Einsatz
ABC-Schutzanzüge kamen in Kloster Banz zum Einsatz
 
Foto: Landratsamt
Foto: Landratsamt
 
Ankleidestation für die Träger von Schutzanzügen Foto: Landratsamt
Ankleidestation für die Träger von Schutzanzügen Foto: Landratsamt
 

Chlorgasaustritt im Schwimmbadbereich des Bildungszentrums von Kloster Banz hat am Mittag für Aufregung gesorgt. Rund 230 Einsatzkräfte von Feuerwehren und Rettungsdiensten rückten aus. Mehrere Personen erlitten Vergiftungen.

Gegen 12.30 Uhr hatte ein Brandmelder Alarm ausgelöst. Über die Integrierte Leitstelle war umgehend eine große Zahl an Feuerwehren zu dem historischen Gebäude beordert worden. Feuerwehrleute überprüften mit schwerem Atemschutz den Keller, aus dem Rauchentwicklung zu erkennen war. Nach derzeitigen Erkenntnissen wurde der Rauch nicht, wie anfangs vermutet, durch einen Schwelbrand ausgelöst. Vielmehr war Chlorgas entwichen, was zur Auslösung des Brandmelders geführt hatte. Drei Bedienstete hatten bereits vor Eintreffen der Retter nach einem möglichen Feuer Ausschau gehalten und sich hierbei Vergiftungen durch Chlorgas zugezogen. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht.

Fünf Feuerwehrleute und eine Reinigungskraft, bei denen ebenfalls der Verdacht auf eine Vergiftung bestand, wurden nach Angaben der Polizei vom Nachmittag ambulant behandelt. Die Pressestelle des Landratsamtes Lichtenfels berichtete von vier ambulanten Behandlungen vor Ort sowie von Untersuchungen von neun Feuerwehrleuten im Krankenhaus. Drei Haustechniker der Hanns-Seidel-Stiftung seien in stationäre Behandlung gekommen. Die Hausmeister waren ihren Angaben zufolge das letzte Mal am Sonntagnachmittag beziehungsweise -abend in dem betreffenden Lagerraum.

Die Chlorgas-Konzentration an der Austrittstelle war nach Auskunft der Einsatzleitung sechsmal so hoch wie am Arbeitsplatz zulässig. Die Menge des ausgetretenen Chlorgases wurde mit zwei und sechs Kilo beziffert.
Übereinstimmend betonen sowohl Polizei als auch Einsatzleitung, dass weder für die Gäste des Hauses noch für Anwohner und Umwelt je eine Gefährdung bestanden habe.

Da die Räume am späten Nachmittag noch nicht vollständig begehbar waren, konnte die Höhe des entstandenen Sachschadens noch nicht eingeschätzt werden.

Mit den Ermittlungen zur Ursache des Vorfalls ist die Kriminalpolizei Coburg befasst.