Unterwegs im Gradierwerk Bad Staffelstein: Einfach mal entspannen
Autor: Dominic Buckreus
Bad Staffelstein, Donnerstag, 27. Juli 2017
Das Gradierwerk ist ein Ort der Ruhe und Erholung. Die meisten nutzen es dafür, können aber die digitale Welt nicht vergessen.
Reger Verkehr herrscht an diesem warmen Juli-Nachmittag in den Gradierwerken im Kurpark. Diese versprechen auch ein wenig Abkühlung. Tritt man von der Sonne in das Gebäude aus Lärchenholz, spürt man sofort die angenehm kühle und leicht feuchte Luft.
Es ist schwierig, einen Platz auf einer der Holzbänke zu ergattern, die alle paar Meter in das Holzgeländer eingebaut sind. Die meisten Besucher sitzen darauf herum, fläzen teilweise richtig mit einem Bein auf der Bank liegend, die Arme lässig um das Geländer gehängt und genießen die wohltuende Umgebung. Die salzhaltige Luft soll nämlich eine heilende Wirkung haben, besonders für Pollenallergiker und Asthmatiker.
Hat man dann endlich einen der begehrten Plätze ergattert, brennt die Sonne nach wenigen Minuten ziemlich am Rücken, während die vielen kleinen Wassertröpfchen in der Luft das Gesicht kühlen. Kein Wunder, dass sich manch einer einfach mal umdreht, seine Beine außerhalb der Gradierwerke baumeln lässt und lieber die Aussicht auf den Brunnen genießt, der zwischen den beiden Werken Wasserfontänen in die Höhe schießt.
Thermenlärm stört nicht
Viele der meist älteren Besucher unterhalten sich. Ein Frau liest in Ruhe ein Buch, während ihr Gatte daneben in entspannter Haltung sitzt, das Gesicht in seine Hand gelegt, und ein bisschen döst. Die Popmusik und die Anfeuerungsrufe des Animateurs, die von der Therme über den Kurpark schallen, scheinen die beiden Senioren dabei nicht zu stören. Andere Gäste schlendern lieber über die Holzbohlen. Dabei geht es teilweise etwas eng zu. Nämlich dann, wenn jemand stehen bleibt und die Wassertropfen beobachtet, wie sie an den Schwarzdornzweigen herunterfallen. Auch das ein oder andere Foto von diesem Vorgang wird geknipst.
Die Sole rinnt vom rund elf Meter hohen Obergeschoss des Gradierwerks über diese Wand aus Zweigen nach unten. Dabei wird sie zerstäubt und es entstehen kleine Tröpfchen in der Luft. Das Wasser der Sole verdunstet, das Salz bleibt aber erhalten. Nach einiger Zeit hat die Sole dadurch einen Salzgehalt von bis zu 25 Prozent. Das merkt man auch an den kleinen weißen Tupfern, die Hemd und Hose nun schmücken.