Übung macht den Zaubermeister
Autor: Stefanie Gleixner
Obersdorf, Montag, 08. April 2019
Fast sein ganzes Leben schon beschäftigt sich Konthur mit der Zauberkunst. Früh begann er mit dem Üben und tut das auch weiterhin jeden Tag.
Ich sitze auf einem Stuhl und halte einen roten Ball in meiner Faust. Der Zauberer Konthur hat ebenfalls einen Ball in der Hand. Dann öffnet er sie und der Ball ist verschwunden. Ich spüre in meiner Faust, dass da etwas anders ist wie davor und öffne die Hand. Ich halte zwei Bälle in der Hand. Fasziniert frage ich mich, wie das funktioniert hat, schließlich hat er meine Hand nicht berührt und ich hatte wirklich anfangs nur einen Ball in der Hand.
"Die Kunst der Zauberei ist es, die Menschen so gut zu täuschen, dass sie es nicht merken", sagt Konthur. Mich konnte er so perfekt täuschen, denn ich habe nicht gemerkt, wie er es geschafft hat, dass ich plötzlich zwei Bälle in meiner Hand hatte.
Zauberer als Traumberuf
Um solche Tricks zu perfektionieren braucht es viel Übung - und die hat Konthur. Seit er 13 ist, beschäftigt er sich mit der Zauberei. "Ich sah damals einen Zauberer im Fernsehen und für mich war klar, dass ich das auch machen wollte", erzählt Konthur.
Damit begann die jahrelange Übung. Ansprechpartner und Unterstützung hatte er anfangs nicht, so dass er sich alles aus Büchern selbst beibrachte. Seine Eltern waren anfangs nicht begeistert von dem Traum, Zauberer zu werden. "Ich habe dann erst einmal eine Lehre zum Maschinenbauer gemacht und danach in Nürnberg studiert", sagt Konthur, der in Stockheim bei Kronach aufgewachsen ist.
Während seines Studiums beschäftigte er sich weiterhin mit der Magie und nahm Kontakt zur Ortsgruppe des Magischen Zirkels auf. 1973 wurde er dann mit einer Prüfung in den Zirkel aufgenommen und konnte sich mit anderen Zauberern austauschen und weiterbilden.
Der endgültige Durchbruch kam 1975, als Konthur bei einem Wettbewerb in Würzburg teilnahm. Immer mehr Buchungen kamen für ihn, so dass er 1981 seinen Job im Controlling einer Reifenfirma an den Nagel hängte und Profizauberer wurde. Auch seine Frau Ann steckte er mit der Leidenschaft für die Zauberei an, so dass sie als Duo mit einer eigenen Show auftraten. Sie entwickelten ein Programm rund um eine Bar, in der Getränkeflaschen aus dem Nichts erschienen.
Dieses Programm war so spektakulär, dass sie dafür 1986 den Grand Prix für die modernste Zauberei erhielten.