Tunnelrettung: "Das Beste herausgeholt"
Autor: Ramona Popp
LKR Lichtenfels, Montag, 21. November 2016
Intensive Verhandlungen mit der Bahn haben sich gelohnt: Der Landkreis bekommt für seine Einsatzkräfte speziell für die ICE-Strecke Fahrzeuge und Geräte.
Wenn der ICE auf der Neubaustrecke durch den Landkreis rast, bringt das für die Rettungsorganisationen hier ein Mehr an Verantwortung mit sich. Darauf sind die ehrenamtlichen Einsatzkräfte vorbereitet. Und während anderswo bei früher in Betrieb genommenen Trassen seitens der Bahn lediglich Atemschutzgeräte zur Verfügung gestellt wurden, hat sich das beharrliche Verhandeln der Kreisfeuerwehrführung gelohnt: Dem Landkreis Lichtenfels wird spezielle Ausrüstung für Brandfälle oder notwendige technische Hilfeleistung im Tunnel überlassen.
Zwei Fahrzeuge
Es handelt sich um einen Mannschaftstransportwagen und einen Gerätewagen, die in Bad Staffelstein und in Püchitz stehen werden. 33 Langzeit-Pressluft-Atemgeräte gehören dazu. Zusätzlich stellt die Deutsche Bahn einen Betrag zur Verfügung, der für die künftige Prüfung und Wartung über einen Zeitraum von zirka 15 Jahren dienen soll. "Wir haben das Beste herausgeholt, mehr war nicht möglich", sagte Kreisbrandrat Timm Vogler am Montag vor dem Kreisausschuss. Er betonte, dass der Landkreis Eigentümer der genannten Ausstattung werde. Die Kreisräte stimmten den nötigen Verträgen einmütig zu. Zudem führte Vogler vor Augen, dass dies das erste Verkehrsprojekt sei, bei dem Kommunen auf diese Weise von der Bahn eine Entschädigung bekommen. Entlang der ICE-Neubaustrecke zwischen Ebensfeld und Erfurt, in Bayern und Thüringen also, werden laut Vogler Fahrzeuge und Gerät für 5,5 Millionen Euro stationiert. Das miteinander Reden hat sich offensichtlich gelohnt. Der Kreisbrandrat berichtete, mittlerweile bestehe ein sehr gutes Verhältnis zu den Verantwortlichen der Bahn. Nach neuer Richtlinie erfolgt ab 2017 die Förderung der Feuerwehren durch den Landkreis. In den nächsten Jahren sollen zuerst 33 neue Tragkraftspritzenfahrzeuge im Wert von insgesamt rund 330 000 Euro für sämtliche Kommunen angeschafft werden, wozu der Landkreis einen merklichen Beitrag leisten wird.