TTIP: Heimische Bauern sehen Politik in der Pflicht
Autor: Redaktion
Hochstadt, Montag, 14. März 2016
Die Bauernverbände aus Lichtenfels und Coburg überreichten anlässlich eines Vortrags über TTIP eine Petition.
Die Politik muss mit Gegenmaßnahmen eine Wirtschaftskrise für die Landwirtschaft abwenden. Dies forderte BBV-Kreisobmann Michael Bienlein im Rahmen einer Informationsveranstaltung zum Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), die in der Katzogelhalle stattfand. Bienlein und weitere Mitglieder der Bauernverbände Lichtenfels und Coburg überreichten hierbei eine Petition an die Referentin Ulrike Müller, Mitglied des Europäischen Parlaments.
Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse lägen weiter am Boden. Die Vereinten Nationen meldeten im Februar, dass mittlerweile der tiefste Stand seit sieben Jahren erreicht sei. Gerade bei Milch und Fleisch, bei Ferkeln und Getreide spitze sich die Situation immer weiter zu. Um bäuerlichen Familien zu helfen, hat der Bauernverband nun einen Forderungskatalog für konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht.
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"Jetzt sind wirksame Maßnahmen nötig, damit die bäuerliche Land- und Forstwirtschaft nicht in eine Wirtschaftskrise schlittert, welche massive Strukturbrüche auslösen wird", forderte Bienlein.
"Viele Bauernfamilien ächzen unter den skandalös niedrigen Preisen, die gerade auch durch das Dauer-Preisdumping der großen Handelskonzerne verursacht werden. Die Bauern werden von diesen Preisen sprichwörtlich erdrückt", mahnte der Kreisobmann. Besonders fatal sei, dass die Politik in dieser Situation auch noch eine Schippe drauflege. "Während die Betriebe unter den niedrigen Preisen leiden, sind es nämlich immer neue Auflagen und Regelungen, die viele Familienbetriebe und mittelständische Unternehmen vor unlösbare Probleme stellen oder gar zum Aufgeben zwingen", so Bienlein.
Deshalb habe der Bayerische Bauernverband Ende Februar einen Forderungskatalog auf den Weg gebracht und politische Maßnahmen gefordert, um die Existenz der bäuerlichen Familienbetriebe in Bayern zu sichern. "Die Politik in Brüssel, Berlin und München muss dringend handeln, wenn sie tatsächlich auch in Zukunft bäuerliche Familienbetriebsstrukturen, regionale Erzeugung und vielfältige Kulturlandschaft in Bayern will", betont Bienlein.