Tod am Transformator in Eichelsee
Autor: Gerda Völk
Eichelsee, Dienstag, 12. Juni 2018
Ein junger Turmfalke hat seinen ersten Ausflug nicht überlebt. Er flog in die Drähte eines Transformators und löste einen Kurzschluss aus.
Seit etwa drei Jahren brütet in einer Scheune in Eichelsee ein Turmfalkenpaar. Heuer haben sie vier Junge großgezogen. Einer von ihnen hat den ersten Ausflug aus dem Nest nicht überlebt.
"Früh um sechs Uhr gab es plötzlich einen riesen Knall", erinnert sich Joachim Drescher. Dann ging das Licht aus, der Strom war weg. Nichts lief mehr. Auf der Suche nach der Ursache, fiel Dreschers Blick auch auf dem Transformator, der in der Nähe des Biergartens der Familie Strauß steht. Dort entdeckte er einen toten Jungvogel.
Eichelsee ohne Strom
"Der ist vermutlich so unglücklich reingeflogen, dass er mit seinen Flügeln beide Drähte berührt hat." Dadurch kam nicht nur der Vogel ums Leben, es kam auch zu einem Kurzschluss, der die beiden Anwesen lahmlegte. Ganz Eichelsee war ohne Strom. Nach rund einer Stunde kamen zwei Installateure des Bayernwerks, die den Schaden schließlich behoben. Der Turmfalke zählt neben dem Mäusebussard zu den häufigsten Greifvögeln in Deutschland, aber auch im Landkreis Lichtenfels ist er häufig anzutreffen. Im letzten Jahr hat die Kreisgruppe Lichtenfels des Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Schleiereulenkästen 13 Bruten gezählt. "Der Gesamtbestand im Landkreis Lichtenfels dürfte aber um ein Vielfaches höher liegen", sagt Umweltpädagoge Jan Ebert, Mitglied der Kreisgruppe.