Thermenkönigin Michelle regiert nun länger
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Freitag, 24. Juli 2020
Normalerweise dauert die Regentschaft einer Thermenkönigin zwei Jahre. Für Michelle I. wäre im Herbst somit Schluss. Weil aber wegen der Corona-Krise viele Termine ausgefallen sind, darf sie ein Jahr länger regieren.
Was macht eine Thermenkönigin, wenn alle Feste und Repräsentationstermine wegen der Corona-Pandemie abgesagt sind? Michelle Crettaz, die 2018 inthronisiert wurde, geht es da nicht anders als all den anderen Majestäten landauf landab - sie alle wurden in diesem Jahr um ihre abwechslungsreichen und glamourösen Auftritte geprellt.
Nun darf sie sich auf eine verlängerte Amtszeit freuen, denn die Thermenleitung und der Kur- und Tourismus-Service ermöglichen ihr ein weiteres Jahr auf dem Thron. Das sei erforderlich, um für 2021 planen zu können, sagt die 23-Jährige. Über ihre whatsapp-Königinnen-Gruppe weiß sie, dass andere Royals das ebenso machen: Die Lichtenfelser Korbstadtkönigin Alicia I. sowie Weinköniginnen, Bier- und Spargelprinzessinnen, aber auch zahllose Schützenmajestäten gehen in die Verlängerung.
Freude an öffentlichen Auftritten
Auf ihre zweite Amtszeit freut sich Michelle sehr. 2019, in der ersten Hälfte ihrer Regentschaft, war viel los, erinnert sie sich: Sie besuchte Touristikmessen, war beim Staffelsteiner Altstadt-, Brauerei- und Genussfest präsent, besuchte den Lichtenfelser Korbmarkt und hatte Freude am ersten Staffelsteiner Adventsmarkt: "Da war ich Thermenkönigin und Weihnachtsengel gleichzeitig." Lachend berichtet sie, dass ein Kind sie mit der Eiskönigin verwechselte: "Bist du die Elsa?"
Sie habe es genossen, bei Messen überall in der Republik für Stadt, Therme und Region zu werben. Im majestätischen blauen Kleid sei sie oft die erste Ansprechpartnerin gewesen: "Die Leute sehen die Königin, kommen mit ihr ins Gespräch und bitten oft, ein Foto mit ihr machen zu dürfen." Auf andere Menschen zuzugehen macht ihr Spaß: "Es fällt mit nicht schwer, über die Region am Obermain zu sprechen - das ist meine Heimat, ich bin gern hier und ich möchte hier bleiben."
Doch nicht nur für die Region ergeben sich Vorteile aus ihrem Amt als Tourismus-Botschafterin: "Du lernst immer wieder neue, interessante Leute kennen, die etwas zu erzählen haben - du nimmst daraus immer etwas für dich mit und entwickelst dich weiter."
Voller Energie für 2020 geplant
Das Jahr 2019 war aus ihrer Perspektive fast perfekt gewesen: Freunde, Familie und die Regentschaft waren im Gleichgewicht, der Terminkalender war voll - positiver Stress pur. Michelle begann bereits im Herbst voller Energie mit den Plänen für 2020, "weil mein Amt ja ein Verfallsdatum hat" und weil bereits die Hälfte der Zeit vorüber war.
"Plötzlich kam Corona und machte uns allen einen Strich durch die Rechnung." Es war schnell abzusehen, dass in diesem Jahr nicht viel laufen würde. Ein bisschen indigniert sagte sie zu sich selbst: "Das ist ja eigentlich mein letztes Jahr als Königin. Was willste da machen? Da kannste nichts ändern, das ist halt Pech."