"Tag der offenen Tür" am Meranier-Gymnasium
Autor: Gerda Völk
Lichtenfels, Sonntag, 10. März 2013
Beim "Tag der offenen Tür" am Meranier-Gymnasium konnten Grundschüler einen Blick hinter die Kulissen des Schulalltags werfen. An verschiedenen Infostationen im Schulhaus stellten Lehrkräfte ihre Fächer und Projekte vor.
Viele angehende Gymnasiasten und deren Eltern waren am Samstag der Einladung der Schule gefolgt. Dabei gab es in fast jedem Winkel des Schulhauses Neues zu entdecken. In der Aula des Gymnasiums drängen sich viele Eltern mit ihren Kindern. Sie alle wollen sich ein Bild von der Schule machen, sich über Möglichkeiten und Angebote zu informieren. Der Trend zum Gymnasium scheint im Landkreis Lichtenfels nach wie vor ungebrochen zu sein, wie Schulleiter Stefan Völker auf Nachfrage bestätigt.
Im letzten Schuljahr haben 114 Schüler den Übertritt aufs Gymnasium gewagt. Damit liegt die Übertrittsquote bei knapp 40 Prozent. In den kommenden Jahren wird sich laut Völker auch im Landkreis der demografische Wandel bemerkbar machen. Allerdings nicht in dem Ausmaß wie in anderen Regionen. Gymnasien in Nürnberg oder München verzeichnen aktuell bereits einen Schülerrückgang von zehn bis 15 Prozent. Über den Grund kann der Schulleiter nur spekulieren. Vielleicht sind in den Großstädten andere, für die Eltern ebenfalls interessante Bildungsangebote vorhanden. Fest stehe jedoch, dass "Lichtenfels eines der wenigen Gymnasien in Bayern ist, das seine Schülerzahlen konstant halten kann", erklärt Völker. Für das kommende Schuljahr rechnet er mit 100 bis 110 Schülern. Also mit keinen gravierenden Rückgang. Auch der Besuch am "Tag der offenen Tür" liege im Trend der letzten Jahre. Wobei nicht alle Eltern der Übertrittsschüler vom Informationsangebot Gebrauch machen.
Ab dem neuen Schuljahr möchte Dorothee Anders aufs Meranier-Gymnasium wechseln. In Begleitung ihrer Eltern schaut sich die Zehnjährige genau im Schulhaus um. Der Physiksaal erinnert Mutter Birgit Anders an einen Hörsaal. "Der Rundgang durch das Gymnasium ist nicht nur für die Kinder spannend, sondern auch für uns Eltern", sagt sie. An so einen Tag möchten natürlich auch die Eltern künftiger "Meranier" möglichst viele Informationen über die Schule mitnehmen. In ihrer Einführung zu Beginn der Veranstaltung hat Studiendirektorin Ulrike Endres aufgezeigt, dass die Schule mehr als nur Unterrichtsraum sein will. "Die Schule will auch Lebensraum für die Kinder und Jugendlichen sein." Damit erst keine Berührungsängste entstehen, fungieren Gymnasiasten als erste Ansprechpartner. Jan-Felix Spitzenpfeil und Franka Wiesmann zeigen, was in der Astronomie so passiert. "Die meisten Leute interessieren sich für Astronomie", lautet die Erfahrung der beiden Gymnasiasten.
Studienrätin Margitta Feuerpfeil möchte dagegen für Physik begeistern. Physik in der Küche lautet ihre Experimentierreihe, bei der sie von drei Schülern unterstützt wird. An diesem Vormittag ist nicht nur zu erfahren, weshalb eine geschüttelte Dose Cola langsamer als eine ungeschüttelte rollt, sondern auch, wie aus einem gewöhnlichen Teebeutel eine Rakete wird...
Im Musiksaal fand eine offene Probe des Unterstufenchors und der Bigband der Schule statt, und in der Bibliothek erfuhren Wissensdurstige, wie man zum Lernprofi wird. In der Schulmensa gab es für die Besucher Essen. Auch die offene Ganztagsschule, ein Angebot, das es seit dem Schuljahr 2010/11 am Meranier-Gymnasium gibt, stellte ihr Betreuungs- und Förderangebot vor.