Streitpunkt CS Trans: Übertreibt der Bund Naturschutz?
Autor: Matthias Einwag
Grundfeld, Donnerstag, 01. August 2019
Die Erweiterung der Firma CS Trans am Rande von Grundfeld ist zum Streitpunkt geworden. Die Vorwürfe hält Planer Bernd Gierlich für überzogen.
Seit 2011 nutzt das Logistikunternehmen CS Trans die angemieteten "Precklein-Hallen" in Grundfeld als Lagerräume. Immer wieder, so versichert Geschäftsführer Christian Schad, hätten sein Vater Werner und er versucht, die Hallen zu kaufen. Leider ohne Erfolg, denn die Eigentümerin sei nicht willig zu verkaufen. Die Hallen aus den 1970er-Jahren seien inzwischen räumlich zu klein geworden und baulich so marode, dass die Firma mit rund 40 Mitarbeitern nach Ersatz suchen musste.
Weil der Kauf und somit die Erweiterung und Sanierung ausscheiden, erwirkte die Firma bei der Stadt Bad Staffelstein am nordöstlichen Ortsrand von Grundfeld das Recht, neu zu bauen. Der Staffelsteiner Stadtrat stimmte dem Projekt am 19. Februar mehrheitlich zu.
Für Werner und Christian Schad besteht nun akuter Handlungsbedarf, wenn sie nicht ihr Unternehmen in Gefahr bringen wollen. "Die Eigentümerin hat uns zum 31. Dezember 2020 rausgekündigt", sagt Christian Schad. Zusammen mit dem Lichtenfelser Planungsbüro "Struktur Design" ist er zur Zeit dabei, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Areal nordöstlich von Grundfeld aufzustellen.
Lokalpolitiker intervenierten
"Wir haben Wertgutachten machen lassen für die bestehenden Hallen und für die nach Süden angrenzenden Grundstücke", sagt Schad. Darauf jedoch sei die Eigentümerin trotz der Kontaktaufnahme etlicher Lokalpolitiker nicht eingegangen.
Bernd Gierlich von "Struktur Design" ergänzt: "Plan A, der Kauf und Ausbau des bestehenden Areals mit den Hallen, ist nun weg. Nun folgt Plan B, der Neubau, den wir aktiv vorantreiben." Die Größe der Halle werde in der öffentlichen Diskussion, vor allem seitens des Bund Naturschutz, übertrieben dargestellt, fährt er fort: "Die Halle ist so groß wie ein zweistöckiges Wohnhaus."
Der Neubau sei "die letzte Option, die die Firma hat", sagt Gierlich. Die bestehenden Hallen sind seiner Aussage zufolge "in einem maroden und zwischenzeitlich abbruchreifen Zustand". Die Politik, sagt er, versuchte, durch Interventionen bei der Eigentümerin das Entstehen einer Industriebrache zu verhindern. Doch was werde künftig mit dem Bestand geschehen? Das sei nicht klar.
Momentan verfügt die Firma am Hauptstandort in Grundfeld über rund 7200 Quadratmeter Hallenfläche, sagt Christian Schad. Zusammen mit den fünf Außenlagern belege die Firma insgesamt über 20 000 Quadratmeter Lagerfläche.