So erlebten die Menschen die Streckensperrung zwischen Lichtenfels und Bamberg
Autor: Ramona Popp
Lichtenfels, Samstag, 31. Dezember 2016
34 Wochen, vom 11. Januar bis 3. September, war die Bahnverbindung zwischen Lichtenfels und Bamberg gekappt. Was das für die Menschen bedeutete?
34 Wochen, vom 11. Januar bis 3. September, war die Bahnverbindung zwischen Lichtenfels und Bamberg gekappt. Was das bedeutet, bekamen vor allem Pendler und Schüler zu spüren. Rund 35 700 Busfahrten waren nötig, um die Züge zu ersetzen, die wegen der Bauarbeiten an der ICE-Neubaustrecke nicht fahren konnten. Trotz der bis heute nur einspurig befahrbaren Autobahn auf dieser Route blieb das große Chaos aus.
Seit der Wieder-Inbetriebnahme der Strecke wird Bahnreisenden das Ein- und Aussteigen an vier Bahnhöfen dank barrierefreier Bahnsteige leichter gemacht. Darunter ist auch Ebensfeld. Der Ort, jetzt durch eine Lärmschutzwand geteilt, ist im Landkreis am meisten von der Neubautrasse für den Schnellzug nach Erfurt betroffen.
Ringen um die IC-Anbindung
Gegen die drohende Folge des Abgehängtseins kämpft man derweil im Landkreis Lichtenfels mit vereinten Kräften und Kronacher Unterstützung. Denn wenn der ICE ab Ende 2017 auf der Neubaustrecke fährt, verliert der Bahnknotenpunkt Lichtenfels an Bedeutung. Wenn schon kein ICE-Halt mehr, dann mindestens eng getaktete IC-Verbindungen, lautet die Forderung aus der Region. Das jüngste Gegenargument der Bahn, nicht über genügend Wagenmaterial zu verfügen, will man nicht kampflos hinnehmen.Verbesserungen verspricht die Neuausrichtung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Landkreis Lichtenfels. Alle Orte mit mindestens 100 Einwohnern werden in einen festen Fahrplan eingebunden. Das wird viele mobiler machen, die kein Auto haben oder auch einmal auf das Auto verzichten möchten. Die endgültige Umsetzung wird allerdings noch bis 2023 dauern, da bestehende Konzessionen erst auslaufen müssen. Aber die Weichen sind gestellt.