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Stellwerk 5 in Lichtenfels unter Volldampf


Autor: Alfred Thieret

Lichtenfels, Montag, 11. Januar 2016

Die Eisenbahnfreunde Lichtenfels präsentierten ihre Anlage einer breiten Öffentlichkeit. Auf drei Etagen herrschte drangvolle Enge.
Ganz intensiv betrachteten die Jungs die auf zwei Ebenen von Fabian Wirth (links) aufgebaute Märklin-Digitalanlage. Vereinsvorsitzende Werner Keidel (Zweitervon links) gab dazu Erläuterungen. Foto: Alfred Thieret


Die Eisenbahnfreunde Lichtenfels hatten wieder einmal am Wochenende in ihr Vereinsheim im ehemaligen Stellwerk 5 in der Mühlgasse 9 eingeladen und viele Interessenten nutzten die Gelegenheit, die wunderschöne Anlage auf drei Etagen zu besichtigen, so dass an beiden Tagen in dem einstigen Bahngebäude drangvolle Enge herrschte.

Nicht nur die Landschaften wurden sehr schön gestaltet, es wurden auch die Anlagen und Bahnhöfe weitgehend originalgetreu nachgebaut und auch die Waggons der Züge entsprachen ihrer Verwendung. Man merkte den Modellanlagen an, dass hier Leute am Werk sind, die mit viel Liebe zum Detail und großem Sachverstand unter viel Zeitaufwand ihrem Hobby mit Begeisterung frönen.

Die Mitglieder um den Vorsitzenden Werner Keidel überraschten die Besucher immer wieder mit verschiedenen Animationen und Aktionen.

Im Erdgeschoß demonstrierte der Vorsitzende etwa an dem neben der Gleisanlage aufgebauten Hüttenwerk unter großer Dampfentwicklung einen Abstich eines Hochofens. Das Stahlwerk und die Kokerei hatten ihre Vorbilder im Ruhrgebiet und auch die Waggons der HO-Anlage entsprachen den Anforderungen dieser Industrieanlage. Wie in der Wirklichkeit war dem Güterbahnhof auch ein Bahnbetriebswerk angegliedert, wo die Loks mit Wasser und Kohle versorgt werden können. Bemerkenswert war auch die auf zwei Ebenen aufgebaute Digitalanlage von Märklin, die Fabian Wirth und sein Team aufgebaut hatten.

Im ersten Stock fühlte man sich in die Schweizer Bergwelt versetzt. So ist der beeindruckende schweizerisch-italienische Grenzbahnhof Brig nachgebildet, von dem wie in der Wirklichkeit die Züge in Richtung Mailand durch den Simplontunnel, über Lausanne und Genf nach Paris und über Lalden im Oberwallis nach Deutschland abfahren. Von Brig aus fährt auch die Schmalspurbahn des Glacier-Express durch eine auch im Kleinformat beeindruckende Bergkulisse nach Zermatt und St. Moritz. Bei mehreren Fahrten in die Schweiz holten sich die Modellbahnfreunde entsprechende Anregungen für die Erstellung dieser gelungenen Anlage.

Natürlich waren nicht nur die Kinder, vom Kleinkind bis zum Jugendlichen, von den Modellbahnanlagen begeistert, sondern auch die zahlreichen Erwachsenen, von denen viele jede Einzelheit der aufgebauten Anlagen fotografierten. Als Extraangebot durften die jungen Besucher die sogenannte Kinderwelt mit einem Silberbergwerk erkunden, wofür sie mit einer Urkunde belohnt wurden.

In der zweiten Etage war nicht nur für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt, sondern knapp unterhalb der Decke drehte auf einer durchsichtigen Plattform ein mit einer dampfenden Lok bestückter Güterzug ebenso seine Runden wie auf der benachbarten Spur der Glacier-Express. Die kleinen Kinder konnten sich zudem mit der Kindereisenbahn vergnügen.