Druckartikel: Stars und Sternchen beim närrischen Stelldichein in Michelau

Stars und Sternchen beim närrischen Stelldichein in Michelau


Autor: Klaus Gagel

Michelau, Freitag, 01. März 2019

Unter einem Sternenhimmel vergnügte sich ein buntes Partyvolk in der Michelauer Angerturnhalle.
"Wir rudern nach Afrika" lautete das Kommando und alle ruderten mit.  Fotos: Klaus Gagel


Ein Hauch von Hollywood wehte am "Schmutzigen Donnerstag" durch die Angerturnhalle. Dort hatte der Turnverein Stars und Sternchen zum Weiberfasching eingeladen. Unter einem Sternenhimmel vergnügte sich ein buntes Partyvolk, befreit von männlicher "Fleischbeschau" zu einem Unterhaltungsprogramm, das einen Oscar verdient hätte. Zumindest einen aus Pappe, so wie er auf der Bühne stand, wo die Stimmungsband "Deschawü" dem Weibervolk mit ihren Hits mächtig einheizte.

Als nach einem Auftritt der "Ranzengarde" aus Mitwitz das Kreischen und Pfeifen des Publikums den Lärmpegel eines startenden Düsenjets erreichte, verkündete eine perfekt gestylte Lady mit glänzenden Augen: "Das wird jedes Jahr immer besser!"

Muskeln und pralle Hintern

Frauen stehen auf pralle Hintern und knackige Muskeln. Das haben Studien längst bewiesen. Somit hatte der TVM mit seinem Unterhaltungsprogramm aufs richtige Pferd gesetzt. Einzelne konnten es kaum erwarten, bis die Spitzenturner wie vom Katapult geschossen durch die Luft flogen. Schon der Start war spektakulär, da etliche der Aktiven direkt von der Galerie im ersten Stock auf die dicke Matte hinter dem bereit stehenden Kasten sprangen. Wie Artisten im Zirkus flogen die Athleten über das Gerät - gestreckt, gebückt und im Salto, während die Zuschauerinnen die Luft anhielten. Gleich mehrere Fernsehteams, darunter auch der neu etablierte Kanal TV Michelau, dokumentierten das spektakuläre Event mit ihren Kameras und luden die Sportler zu anschließenden Interview ein.

Nicht weniger angetan war das Weibervolk vom Auftritt der "Ranzengarde". Die Begeisterung erreichte ihren Höhepunkt, als die wohlgebauten Jungs ihre Trainingsanzüge abgestreift hatten, und mit rhythmischer Geschmeidigkeit die Beweglichkeit ihrer Lendenwirbel unter Beweis stellten.

Auch die Sankt-Georgs-Pfadfinder, die mit ihrer fetzigen Filmmusik der Band des Abends eine kleine Pause gönnten, hatten erkannt, dass sich durch eine Tanzeinlage fescher Jungs die ohnehin überbordende Stimmung im Saal noch über den Siedepunkt hinaus steigern lässt. Bereitwillig folgen sie der Aufforderung, für eine Ruderpartie auf dem Hallenboden Platz zu nehmen, um im Gleichschlag von Michelau nach Afrika zu rudern.

So eine Gaudi schaffen nur Frauen, und sie sind sogar in der Lage, Totgesagte und Tote wieder zum Leben zu erwecken. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sich auch "Karl der Große" (Karl Lagerfeld) neben Marylin Monroe und anderen Showgrößen unters Faschingsvolk gemischt hatte. Auch die legendären "Fever Bambis" des Turnvereins feierten mit ihren Tanz eine umjubelte Wiederauferstehung.

"Ein geiles Publikum"

"Ihr seid ein geiles Publikum", verkündete der Vorsitzende des Turnvereins, Clemens Weisser, von der Bühne. Das war alles andere als abwertend gemeint, eher im Sinn von fantastisch, großartig und einsame Spitze. Da kann man ihm nur beipflichten.