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Stahlharte Kart-Arena in Marktzeuln steht bis Dezember


Autor: Andreas Welz

Marktzeuln, Freitag, 19. August 2016

In Marktzeuln entsteht bis Anfang Septemberein Gebäude für eine Kartrennbahn. Die alte Halle war abgebrannt.
Die Windverbände am Hallendach werden montiert. Fotos: Andreas Welz


Herrscher über 100 Tonnen Stahl ist Kay König aus Römhild. Er überwacht den Neubau der Kart-Arena in Marktzeuln. Der Rohbau steht und Anfang Dezember soll die Rennstrecke fertig sein.
"Im Januar-Februar sind wir auch mit der Gastronomie soweit", hofft Inhaber Frank Kruscha. Es lief zwar nicht alles ganz reibungslos, aber der Geschäftsmann aus Coburg mit einer Großküche in Grub am Forst ist mit dem Baufortschritt zufrieden. Auch der "Capo" König ist zuversichtlich. "Vor drei Wochen haben wir die ersten Ständer der Metallkonstruktion aufgestellt", sagt der 26-Jährige, als er aus dem Korb des Hubwagens klettert. Gerade hat er Spannseile der Dachkonstruktion, die so genannten Windverbände, montiert. Der junge Metallbauer hat schon größere Hallen gebaut, aber die Kart-Arena stelle besondere Anforderungen an die Metallbaukunst.


Nicht einfach: Bodenwellen

Zum Beispiel habe der Boden ein ungleiches Niveau, das bedeute verschiedene Längen der Hauptstützen. Die Bodenwellen machten den Rennkurs für die Fahrer attraktiver, ergänzt der Bauherr. Und noch ein Mann im Team der Bauaufsicht stellt sich vor. Dominik Hartan aus Neuensee arbeitet für den Bauherrn. Mit wichtiger Miene, den weißen Zollstock in der Hand, schreitet er über den Bauplatz. Eigentlich ist er Koch von Beruf, doch hat er die Liebe zum Bau entdeckt. Und er macht hier einfach alles: Betonarbeiten, Radlader fahren, Strippen ziehen oder Wände verputzen. Um 6.30 Uhr beginnt sein Tag, abends kann es manchmal sehr spät werden. Zum Beispiel wenn Lkw mit Baumaterial abzuladen sind. "Er ist der richtige Mann hier", lobt der Chef, "wenn der Betrieb läuft, soll er mich vertreten."
Doch bis dahin will Dominik Hartan eine Auszeit nehmen. Am 19. März geht's nach Australien. "Work and travel", so heißt die mehrwöchige Zeit im Land der Kängurus.
Bei der Bauvoranfrage "Wiederaufbau der Kartbahn am Spitzberg 3 durch Frank Kruscha" stellte der Gemeinderat in Marktzeuln am 1. Februar das gemeindliche Einvernehmen in Aussicht. Der Hallenneubau habe die Maße von 68,25 mal 55 Metern und einer Traufhöhe von 6,08 Metern, erläuterte damals Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech.
Er erinnerte daran, dass die alte Bahn bei einem Feuer im Juli 2015 vollständig zerstört worden sei. Die neue Kart-Arena sei größer und verfüge über eine Galerie im zweiten Stock von der aus, das Geschehen beobachtet werden könne. Dort befinde sich auch der gastronomische Bereich. Jetzt steht bereits der Rohbau. "Wir verwenden gedämmte Trapezbleche, was zu einer wesentlichen Verbesserung der immissionsschutzrechtlichen Anforderungen gegenüber der bisherigen Bauweise führt", sagt Frank Kruscha.
Auf der 3300 Quadratmeter großen Dachfläche würde eine Solaranlage montiert, die mit 300 Kilowatt den gesamten Betrieb mit Strom versorge. Eine Pelletheizung mache den Einsatz von Gas oder Öl überflüssig. Die Karts würden elektrisch betrieben, Benzin gebe es nur im Rasenmäher. Das Inventar für die Gastronomie sei schon geordert und die E-Karts stünden auf Abruf bereit. Für die Galerie im ersten Stock hat sich Kruscha etwa besonderes ausgedacht: Unter der Decke wird ein ehemaliges Formelauto hängen, in den Farben des bekannten Rennstalls "Red-Bull".