Staffelsteiner Feuerwehr ist im professionellen Modus
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Dienstag, 24. März 2020
Der Staffelsteiner Feuerwehr-Kommandant Stefan Liebl erklärt, wie Einsatzkräfte sich selbst und Menschen in Not vor einer Corona-Infektion schützen.
Menschen, die das gesellschaftliche Leben am Laufen halten, sind derzeit enorm wichtig. Sie sorgen für die Grundsicherung mit Nahrungsmitteln, indem sie mit dem Lkw weiterhin Waren von A nach B transportieren. Sie halten an den Supermarktkassen oder hinter den Verkaufstheken der Bäcker- und Metzgerläden den Betrieb aufrecht. Nicht vergessen werden dürfen die zahlreichen Mitarbeiter im Gesundheitssektor, die in den Krankenhäusern und Altenheimen sowie in Arzt- und Zahnarztpraxen oft bis zur Erschöpfung arbeiten.
Doch auch die Freiwilligen Feuerwehren sind weiter in Bereitschaft. Denn abgesehen von Corona: Wohnungsbrände sind weiterhin möglich - und wenngleich der Straßenverkehr momentan stark abgenommen hat, kommt es doch zu Unfällen. Dann sind die Frauen und Männer der Feuerwehren gefordert. Sie müssen - trotz Corona - dann nahe an die Mitmenschen ran, die in Not geraten oder verletzt sind. Darüber, wie der Betrieb bei der Staffelsteiner Feuerwehr derzeit aufrecht erhalten wird, sprachen wir mit ihrem Kommandanten Stefan Liebl. Euer Slogan in den Sozialen Netzwerken lautet derzeit "Bleib gesund - bleib zu Hause - 112". Wie stellt ihr eigentlich die Einsatzbereitschaft der Staffelsteiner Wehr sicher?
Stefan Liebl: Ich habe am 12. März in Absprache mit unserem Dienstherrn, Bürgermeister Jürgen Kohmann, ein Aufenthaltsverbot für Übungen, Ausbildungen und Zusammenkünfte im Feuerwehrhaus erlassen. Es bringt nichts, wenn 30 Einsatzkräfte bei der Übung zusammenstehen und einer setzt diese 30 "Aktivsten" aufgrund eines Verdachtsfalles unter Quarantäne. Wir haben top ausgebildete Einsatzkräfte, die es auch - aufgrund ihrer sehr professionellen Gefahrgutausbildung, da wir im Gefahrgutzug eingesetzt sind - verstehen und einschätzen können. Wir rücken momentan "nur" zu Einsätzen aus und halten die Einsatzpersonenzahl möglichst gering und das vorhandene Personal nicht länger als nötig im Feuerwehrhaus.
Wie geht ihr vor, wenn es zu einem Notfall in einem Seniorenwohnheim oder Krankenhaus käme? Was tut ihr zur Eigensicherung und zum Schutz der alten oder kranken Menschen?
Wir halten zu den vor Ort anzutreffenden Einweisern einen ordentlichen Abstand. Dann erledigen wir unsere Arbeit und fahren wieder zurück in die Unterkunft. Schon allein unsere Einsatzkräfte halten gegenseitigen Abstand, um einer möglichen Gefahr der ungewollten Ansteckung aus dem Weg zu gehen. Bei uns auf den Einsatzfahrzeugen ist standardmäßig Desinfektionsmittel verlastet, weil wir zum Beispiel bei Verkehrsunfällen oder First-Responder Einsätzen Patientenkontakt haben.
Wie stark steht ihr über die Sozialen Medien in Kontakt mit den Menschen im Staffelsteiner Land und wie ist die Resonanz?
Unser Social Media Team informiert schon länger topaktuell auf Facebook, Instagram und unserer Homepage mit Einsatzinformationen, Aufklärungs- und Warnhinweisen. Wir erleben diesbezüglich immer ein sehr starkes Interesse und erfahren viel Dankbarkeit unserer Staffelsteiner für unsere ehrenamtliche Arbeit.