Staffelberg statt Nockherberg
Autor: Alfred Thieret
Reundorf, Sonntag, 31. März 2019
Zum Starkbierfest mit Fastenpredigt, Singspiel und musikalischer Unterhaltung lud die CSU Reundorf ein.
Das Starkbierfest des CSU-Ortsverbands Reundorf stand unter dem Motto "Der versetzte Nockherberg" in der vollbesetzten und ganz in Blauweiß dekorierten Maintalhalle. "Die Münchner feiern auf dem Nockherberg, die Reundorfer unterhalb vom Banzer Berg." Mit diesen Wortenbegrüßte die Reundorfer CSU-Ortsverbandsvorsitzende Edith Güthlein als Hauptorganisatorin und Moderatorin, ehe Landrat Christian Meißner souverän den Bieranstich mit dem Starkbier der Pülsbräu vollzog.
Wie bei den bisherigen drei Veranstaltungen trat wieder Christian Schedel mit einem Dreilitermaßkrug in der Hand als Fastenprediger in Mönchskutte ans Rednerpult und meinte gut gelaunt: "Dort, wo man trinkt und lacht, da lass dich nieder. Die CSUler trinken wieder in München auf dem Nockherberg, in Reundorf unterhalb vom Staffelberg." Auch in der Politik gehe es auf und nieder. "Da braucht man im Hirn die Kraft, gut wennst dann ein Starkbier hast", stellte er mit dem ersten Prosit fest.
Viel weiter kam er aber nicht mehr, denn es stürmte eine resolute Dame auf die Bühne, die ihn vom Pult wegzerrte und schrie: "Schau, dass du weiterkommst, deine Zeit ist vorbei, jetzt bin ich dran, die Frankonia (Christine Dinkel). Eine neue Zeit sei angebrochen, die Ära der Frauen." Frauenpower sei gefordert. "Wir brauchen keine Frauenquote, wir schaffen das auch so, alleine durch unsere Intelligenz", betonte sie voller Überzeugung. Sie verwies auf einige führende Frauen wie Königin Elisabeth, Bundeskanzlerin Merkel und die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer oder auf heimischen Vertreterinnen wie Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner, Europaabgeordnete Monika Hohlmeier, Zweite Bürgermeisterin Sabine Rießner und die Reundorfer CSU-Vorsitzende Edith Güthlein. Der Zweiten Bürgermeisterin rief sie zu: "Sabine, trau dich doch, die Erste schaffst du auch noch."
Monika Hohlmeier habe sogar von München nach Bad Staffelstein umsiedeln müssen, um anerkannt zu werden. Sie riet ihr aber, dass sie sich einmal ein fränkisches Navi besorgen sollte, damit sie zu ihren Terminen pünktlich erscheint und sich nicht im Oberfranken-Dschungel verirrt und zwei Stunden zu spät kommt. Die Frankonia sprach auch das geplante Gebäude am Marktplatz 2 an, das sie als "Goldenen Christbaum" bezeichnete. Angesichts des neuen Baugebiets in Reundorf forderte sie eine Straßenbahn und in Anbetracht des in der Nähe im Bau befindlichen riesigen Industriegebäudes noch zusätzlich eine U-Bahn.
Trotzdem würden die Powerfrauen ihre Männer noch brauchen. "Wer sollte uns sonst noch zuhören und auf die Kinder aufpassen, denn diese Zeit hätten wir dann nicht mehr", meinte Frankonia versöhnlich.
Wie beim Original-Nockherberg kam auch ein Singspiel zur Aufführung, bei dem die große Politik vertreten war. Gleichsam als Vorspann erschien zunächst auf der Bühne der tanzende Bundesinnenminister Horst Seehofer (Stephan Kerkhoff), der nach der bekannten Melodie "Ich bin der Märchenprinz" sang "Ich bin der Seehofer, Ma, Ma, Ma, Seehofer, in der Provinz bin ich der Märchenprinz, in der CSU bin ich die Nummer 1". Daraufhin kamen Franz-Josef Strauß (Christian Schedel sen.)und der Engel Aloisius (Josef Müller) hinter den Wolken hervor und schleppten ihn fort.
Zum umgetexteten Bonanza-Lied ("Unser Land ist gutes Land, ja Bayern") ritten Ministerpräsident Markus Söder (André Roder) undLandtagspräsidentin Ilse Aigner (Edith Güthlein) singend in Pappkartonpferden auf die Bühne. Sie kamen umweltbewusst zu Pferd aus München, um an der Klausurtagung der Landtagsfraktion in Kloster Banz teilzunehmen.