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Stadtwerke-Umzug steht bevor


Autor: Ramona Popp

Lichtenfels, Montag, 05. November 2018

Im Eichenweg werden die letzten Arbeiten erledigt. Am 19. November beginnt das große Um- und Einräumen.
Der Neubau des Betriebsgebäudes der Stadtwerke Lichtenfels am Eichenweg.  Foto: Popp


Ein großer logistischer Aufwand steht bevor, wenn die Stadtwerke vom bisherigen Standort Jahnstraße in den Neubau am Eichenweg umziehen. Für die Lichtenfelser Bürger soll das weitgehend ohne Beeinträchtigung des Services über die Bühne gehen. "Vom 19. bis 23. November können wir nur einen Notdienst leisten", sagt Werkleiter Dietmar Weiß auf Nachfrage. Bis zum 26. November soll die heiße Phase des Umzugs, die mit Unterstützung einer Firma vonstatten gehen wird, abgeschlossen sein. Eine Einweihungsfeier werde es heuer wohl nicht mehr geben, meint Weiß. "Eher im Januar oder Februar."

Ansprechpartner gleich

Ob es um die Wasserversorgung, Gasleitungen, den Stadtlinienverkehr, die Parkhäuser oder auch den Bezug des Öko-"Korbstroms" geht: Die Ansprechpartner bei den Stadtwerken bleiben die selben, ihre Telefonnummern auch.

Im bisherigen Betriebsgebäude, Jahnstraße 16, befinden sich zwei langjährige Mietparteien, für die sich in nächster Zeit nichts ändern wird, wie Sebastian Müller vom Bürgermeisteramt feststellt. Es gebe noch keine konkrete Planung dafür, was die Stadt mit dem Bestandsgebäude tun wird. Ob Eigennutzung oder Verkauf - noch lasse man sich sämtliche Optionen offen.

Die Bausubstanz des aus den 1960er-Jahren stammenden Gebäudes wird als gepflegt, aber dringend sanierungsbedürftig angesehen. Als im Februar 2015 im Stadtrat die Entscheidung für einen Neubau fiel, war dieser sogar noch als kostengünstiger dargestellt worden. Hauptargument von Werkleiter Weiß waren allerdings die Betriebsabläufe, die am neuen Standort, nahe der Gasabgabestation, verbessert werden könnten. Daraus ergebe sich auch ein Einsparungspotenzial. Derzeit befindet sich nämlich beispielsweise das Rohrlager etwa zwei Kilometer entfernt im Stadtteil Oberwallenstadt. Nur eine einzige Dusche gebe es für die Monteure - was der geltenden Arbeitsstättenverordnung nicht mehr entspreche. Und überhaupt herrsche in dem einst als Wohnhaus konzipierten Gebäude Platzmangel.

Dieses Problem dürfte gelöst sein. Auf dem rund 6500 Quadratmeter großen Grundstück am Eichenweg werden Lager und Werkstatt über fast 900 Quadratmeter Nutzfläche verfügen, im zweistöckigen Bürotrakt stehen weitere 735 Quadratmeter zur Verfügung.

Trotz der Einstufung des Neubaus als dringlich zog sich die Umsetzung länger hin als geplant. Der Baubeginn war vom Frühjahr 2016 auf Frühsommer 2017 verschoben worden. Ein Grundstückstausch sowie eine Änderung des Bebauungsplanes waren nötig, um im Eichenweg den inzwischen erfolgten Lückenschluss umsetzen zu können.

Mehr Parkplätze

Auch die Verkehrssituation dort wurde entschärft. Denn es ging eng zu in der Nähe von Maximilian-Kolbe-Schulzentrum, Pflegeheim und weiteren Betrieben. Nicht zuletzt hatte ein Antrag der Freien Wähler den Anstoß dazu gegeben. Man ging auf Anlieger zu mit der Bitte, das Ihre zur Verbesserung des Parkplätzeangebots zu tun. Auf einem geteerten Randstreifen entlang des neuen Stadtwerke-Gebäudes entstanden ebenfalls mehrere zusätzliche Stellplätze.

Der städtische Haushalt wird durch den rund 2,05 Millionen Euro teueren Umzug zunächst nicht belastet, obwohl ein Kredit aufgenommen wurde. Die Stadtwerke werden nämlich als Eigenbetrieb wirtschaftlich selbstständig geführt. Sie erstellen Jahr für Jahr einen Wirtschaftsplan, der dem Stadtrat zur Genehmigung vorgelegt wird. In rechtlicher Hinsicht ist dieser Eigenbetrieb allerdings nicht selbstständig: Ein finanzielles Risiko müsste die Stadt abdecken.