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Stadt Weismain ehrt einen Marathonläufer des Ehrenamts


Autor: Stephan Stöckel

Weismain, Mittwoch, 14. Dezember 2016

Die Stadt Weismain hat Andreas Pfister mit der goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet. Auch verdiente Sportler wurden geehrt.
Andreas Pfister ist ein Menschenfreund und Marathonläufer des Ehrenamtes. Bürgermeister Udo Dauer heftete ihm die goldene Ehrenmedaille der Stadt Weismain an das Revers. Foto: Stephan Stöckel


Wer sich ehrenamtlich engagiert, ist ein Menschenfreund im besten Sinne des Wortes. Andreas Pfister aus dem Weismainer Ortsteil Neudorf ist ein solcher. "Der Umgang mit Menschen liegt mir im Blut. Als ehemaliger Fuhrparkleiter eines großen Versandhauses hatte ich viel Kontakt mit meinen Fahrern. Es hat mir immer gefallen, unter Menschen zu sein. Auch in meiner Freizeit, in der ich mich ehrenamtlich zum Wohle der Allgemeinheit eingesetzt habe", erklärte der 73-jährige gegenüber dem FT.


Sein Engagement würde ein Buch füllen


In der Jahresschlusssitzung am Dienstagabend überreichte Bürgermeister Udo Dauer dem verdienten Mitbürger die Ehrenmedaille in Gold - eine der höchsten Auszeichnungen, die die Stadt Weismain zu vergeben hat. Bereits 2008 war Pfister mit der silbernen Ehrenmedaille der Stadt Weismain ausgezeichnet worden, nun folgte die goldene.

Kein Wunder bei einem Marathonläufer des Ehrenamtes, über dessen vielfältiges Engagement man ein Buch schreiben könnte. Seit 1972 ist Pfister der katholischen Kirchengemeinde seines Heimatortes verbunden. Der Geehrte wirkte als Pfarrgemeinderat, als Kommunionhelfer (seit 1974), als Mitglied der Kirchenverwaltung und seit 25 Jahren als Kirchenpfleger.


Feuerwehrmann und Schöffe


Auch die Feuerwehr Neudorf hat Pfister viel zu verdanken. Im Februar hatte er sein Amt als Kassier nach 43 Jahren in jüngere Hände gelegt. Seine politische Heimat fand der Geehrte in der CSU, für die er von 1990 bis 2008 im Weismainer Stadtrat saß. Als Schöffe am Amtsgericht Lichtenfels wirkte der Neudorfer an so mancher Urteilsfindung mit. Auch in vielen Mitgliederlisten heimischer Vereine erscheint sein Name.

Für Bürgermeister Udo Dauer (CSU) ist Andreas Pfister ein "Kümmerer im allerbesten Sinne". Als herausragend würdigte er sein Engagement rund um die Restaurierung der Neudorfer Kirche St. Clemens. "Unermüdlich waren sie vor Ort, pflegten Kontakte zu Ämtern und Behörden, organisierten die Finanzierung und stellten ganz nebenbei auch noch eine sehr anschauliche Chronik der Kirche und der früheren Gemeinde Neudorf zusammen", lobte der Redner.

Verdiente Sportler wurden ebenfalls geehrt. Bislang waren Schützen und Fußballer die Botschafter der Stadt Weismain. Nun schickt sich eine Gruppe junger Leute an, die Jurastadt und den Landkreis mit der exotischen Sportart Beachsoccer, also Fußball auf Sand, überregional bekannter zu machen. Ihr Name: Bicycle Kickers. Das Team, in dem Aktive aus dem ganzen Landkreis spielen, erhielt die Ehrennadel in Bronze.


Platz vier bei den "Deutschen"


Dauer berichtete, dass man durch einen Zeitungsartikel auf die Mannschaft aufmerksam geworden sei. Der Mannschaftsname habe übrigens nichts mit Fahrrädern zu tun, klärte der Bürgermeister auf. "Mit bicyle kick wird im Englischen ein Fallrückzieher bezeichnet."

Bei den deutschen Meisterschaften im Saarland belegten die Sandkicker unter zwölf Mannschaften den vierten Platz. "Bester Torschütze des Turniers war mit elf Treffern der Weismainer Felix Friedlein. Durch den Erfolg im Saarland liegt das Team auf Rang eins der ewigen bayerischen Rangliste", hob der Bürgermeister hervor. Ihren Ursprung habe die Mannschaft beim SCW Obermain.


Ein Fanschal für den Bürgermeister

Anschließend überreichte Dauer Ehrennadeln an Lars Fehlberg, Lukas Friedlein, Heiko Hollfelder, Andreas Hümmer, Sven Liebich, Alexander Pitterich, Johannes Püls, Ingo Schlemmer und Tobias Zollnhofer. Kapitän Sven Liebich revanchierte sich und warf dem Bürgermeister einen "Bicycle Kickers"-Schal um den Hals.

In Weismain leben nicht nur treffsichere Sandfußballer, sondern auch treffsichere Schützen. Einer von ihnen ist Thomas Henke, dem Dauer für seine Erfolge beim Landesschießen des Bayerischen Soldatenbundes 2014 und 2015 die silberne Ehrennadel überreichte.

Mit der Nadel in Silber geschmückt wurde auch Hans Bunzelt, der bei den Schießwettbewerben des Bayerischen Soldatenbundes ebenfalls ausgezeichnet abgeschnitten hatte: Platz eins in der Mannschaftswertung des Wettbewerbs Ordonanzgewehr Freihand und Platz zwei in der Disziplin Sportrevolver Großkaliber einzeln.

Auch zwei Frauen der Weismainer Schützen verfügen über eine ruhige Hand. Kathrin Will erreichte bei der Landesmeisterschaft 2015 in der Disziplin Luftgewehr stehend aufgelegt einen hervorragenden dritten Platz, Tina Lauterbach holte sich sogar den Sieg. Will wurde mit einem Buch- und Sachpreis geehrt, Lauterbach mit der Ehrennadel in Silber.


Sportliche Komponente


Mit Markus Dück befand sich auch ein Feuerwehrmann unter den Geehrten. Feuerwehr und Sport - das klinge zunächst widersprüchlich. Für den Bürgermeister ist es das aber ganz und gar nicht: "Wer schon einmal einen Erwachsenenleistungsmarsch mitgemacht oder zumindest zugeschaut hat, muss die sportliche Komponente anerkennen."

Markus Dück, der mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet wurde, hat einen solchen absolviert. Im vergangenen Jahr wurde er mit seinem Team oberfränkischer Meister in Bamberg. Nachdem Dück im vergangenen Jahr verhindert war, holte Dauer die Ehrung nun nach.