Stadt Lichtenfels stellt Sicherheitskonzept für Korbmarkt vor
Autor: Ramona Popp
Lichtenfels, Freitag, 11. Sept. 2015
Die Stadt Lichtenfels ist auf den Korbmarkt mit rund 100 000 erwarteten Besuchern gut vorbereitet. Die Verantwortlichen setzen auch auf deren Mittun.
Wenn es um die Parkverbote beim Korbmarkt geht, kennt stellvertretender Polizeiinspektionsleiter Ralf Fenderl keinen Spaß. Denn diese Regelungen werden getroffen, um Rettungs- und Fluchtwege freizuhalten und sind ein entscheidender Teil des Sicherheitskonzeptes für diese Großveranstaltung. Wer gedanken- oder rücksichtslos solche Wege verstelle, der spiele mit Gesundheit und Leben derer, die womöglich schnelle Hilfe brauchen, erklärte der Beamte. Ausreden wie "Ich muss doch nur mal schnell ausladen" gelten da nicht. Fenderl kündigte unmissverständlich an: "Es wird abgeschleppt!" Anwohnern, die dann nicht mehr den gewohnten Stellplatz nutzen könnten, sei es zuzumuten, an einem Wochenende im Jahr den Großeinkauf vorher zu erledigen.
Klare Worte in der Pressekonferenz am Freitag im Rathaus, aber keine Drohkulisse, sondern vielmehr der Appell, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. "Wir stellen Verbotsschilder nicht aus Jux und Tollerei auf, oder um Leute zu ärgern, sondern damit im Bedarfsfall Sanitätsdienst, Polizei oder Feuerwehr schnell durchfahren und helfen können", unterstrich Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD). "Es geht um die Solidarität mit den Mitmenschen."
Auf 22 Seiten ist in einem erstmals in dieser Form schriftlich erstellten Sicherheitskonzept so ziemlich alles geregelt, was man im Vorfeld regeln kann und sollte, von der Unwetterwarnung bis zum Wohnungsbrand im Altstadtbereich. "Wir haben alle denkbaren Gefahrenlagen durchdacht", resümierte der Vertreter der Polizei. Auf dass möglichst nichts davon eintrete, merkte der Bürgermeister an.
Uwe Reinhardt, Marktmeister, Brandschutzbeauftragter der Stadt und vormals selbst aktiver Feuerwehrmann, hat gemeinsam mit Stefan Renner vom Ordnungsamt über etwa vier Wochen maßgeblich an diesem Konzept mitgearbeitet, das schließlich von Kreisbrandrat Timm Vogler abgesegnet wurde. Am Freitagnachmittag vor dem Startschuss zum Korbmarkt wird es die schon bisher praktizierte Befahrung mit der Feuerwehr trotzdem geben - damit man sieht, dass nicht nur auf dem Plan alles passt.
Uwe Reinhardt findet den auf Schildern angebrachten und mit einer Handynummer versehenen Hinweis auf die Rotkreuzstation im Hof der Raiffeisenbank besonders sinnvoll. Von dort könne rasch jemand vor Ort sein. Eine Neuerung ist es auch, dass der Ordnungsdienst, der an eine Security-Firma vergeben ist, aufgestockt wurde und nun rund um die Uhr geleistet wird. Das Ende des Rahmenprogrammes ist am Freitag und Samstag auf jeweils 24 Uhr festgelegt, am Sonntag auf 21 Uhr. Danach sollte im Stadtkern Ruhe einkehren.
Die Zuständigkeiten sind geregelt. Sollte ein Krisenstab einberufen werden müssen, haben dessen Angehörige Zugang zum Rathaus und Citymanager Steffen Hofmann wird ihr Sprecher sein.
Hauptamtsleiter Manfred Diller, ein Mann mit jahrzehntelanger Korbmarkt-Erfahrung, erinnerte daran, dass man vor vier Jahren das Programm am Samstagabend wegen einer Sturmwarnung hatte abbrechen müssen. Er erklärte, dass das Sicherheitskonzept das Ergebnis eines Lernprozesses sei.
Zwei neue Bühnen am Marktplatz
Nach jedem der 35 Korbmärkte habe man Rückschau gehalten und überlegt, was man verbessern könne. So werde man das auch künftig handhaben. Das nun vorliegende Konzept könne auch als Grundlage für andere Großveranstaltungen in Stadt und Landkreis dienen.Eine Verbesserung bedeutet sicher auch die Entscheidung, die bisherigen eigenen Bühnen durch zwei angemietete zu ersetzen. Diese werden schon mit der notwendigen Beschallungstechnik ausgestattet angeliefert und überdacht sein, so dass kein Auftritt mehr ins Wasser zu fallen braucht, wie im Vorjahr. Daran wollte Bürgermeister Hügerich aber lieber nicht erinnern, sondern wagte augenzwinkernd eine optimistische Wetterprognose: "Wir werden die Bedachung heuer als Sonnenschutz brauchen!"