Neun Jahre leitete Manfred Pelkner den THW-Ortsverband Bad Staffelstein. Nun übergab er das Amt des Ortsbeauftragten an Johannes Stich.
34 Jahre Altersunterschied trennen Manfred Pelkner (62) und Johannes Stich (28). Das ist aber auch schon alles, was sie trennt. Die beiden kennen und schätzen sich, seit Johannes Stich 2001 in die Jugendgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) eingetreten ist. Jetzt folgte er ihm als Ortsbeauftragter nach, das ist beim THW die höchste Führungsebene im Landkreis.
Die offizielle Übergabe des Staffelstabs fand bereits statt. Im Juli übernahm Johannes Stich die Führung des THW-Ortsverbands Bad Staffelstein, der für den gesamten Landkreis Lichtenfels zuständig ist. Neun Jahre hatte der gelernte Maschinenschlosser an der Spitze des THW gestanden. Während seiner Amtszeit konnte der Fahrzeugpark und die technische Ausrüstung komplettiert und ergänzt werden. Saniert wurden das Gebäude und die Fahrzeughalle in Wolfsdorf, die dem THW seit 1981 als Unterkunft dienen.
Einsatzfähige Truppe geworden
Manfred Pelkner zählt detailliert auf, welche Lichtmasten, Elektrostapler, Pumpenanhänger und Gerätekraftwagen angeschafft wurden, um das THW zu einer einsatzfähigen Truppe zu machen. Besonders gefreut habe er sich über ein Lob des damaligen Sachgebietsleiters im Landratsamt, Klaus Langer. Der habe 2011 attestiert, dass "aus dem ewig übenden THW Bad Staffelstein innerhalb von einem Jahr ein zuverlässiger, kompetenter und fachlich gut ausgebildeter Ortsverband geworden ist".
Lebendiger Ortsverband
Dass dieser Ortsverband lebt, fährt Pelkner fort, merke man nicht nur an den Einsätzen und Hilfeleistungen - jährlich sind es im Durchschnitt über 50 -, sondern auch bei den wöchentlichen Ausbildungsabenden, zu denen immer zahlreiche Helfer kommen. Doch Nachwuchs kommt nicht von alleine. Man muss schon etwas dafür tun. Das THW besitzt eine sehr aktive Jugendgruppe mit derzeit 24 Angehörigen. Als Manfred Pelkner den Ortsverband 2010 übernahm, hatte Gruppe nur fünf Jugendliche, erinnert er sich. Durch Mundpropaganda sei es gelungen, immer wieder junge Leute für die THW-Arbeit zu begeistern. Manfred Pelkner umschreibt das so: "Ein Jugendlicher, der am Samstag bei uns gewesen ist, muss am Montag in seine Schulklasse kommen und sagen: Ich war beim THW, das war geil!" Allein diese persönlichen Kontakte bringen wirklich Nachwuchs. Nur Give-aways zu verteilen reiche nicht.
"Die Kameradschaft bei uns ist extrem hoch", ergänzt Manfred Pelkner, "das wird auch von der Führung gefördert." Der Zusammenhalt und gemeinsam Aktivitäten seien ganz wichtig, um auch die Familien einzubinden, die oft auf ihre Angehörigen verzichten müssten, weil die ehrenamtlichen Dienst beim THW leisten.
Unterstützung der Feuerwehren
Einen Schwerpunkt seiner Arbeit habe er zudem darauf gelegt, den THW-Ortsverband in der Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landkreises besser zu verankern. Das THW, sagt Pelkner, nehme den Feuerwehren nichts weg, es ergänze deren Arbeit jedoch: "Wir haben alle einen Gedanken - wir wollen helfen." Am Beispiel eines schweren Verkehrsunfalls auf der Autobahn macht er das deutlich: "Die Feuerwehr macht den Erstangriff - wir übernehmen die Verkehrsregelung und anschließend das Aufräumen. Die Feuerwehr kann sich dann sofort wieder ihren Brandschutzaufgaben widmen."
Die Entscheidung, ein Jahr vor dem regulären Ende seiner Amtszeit als "OB" aufzuhören, sei ihm nicht leicht gefallen, sagt er. Er habe jedoch gemerkt, dass sein Elan nachlasse und sich deshalb zu diesem Schritt entschlossen. Ein Zitat des Dichters Friedrich Rückert passe zu diesem Entschluss: "Füge dich der Zeit, erfülle einen Platz und räume ihn auch getrost: Es fehlt nicht an Ersatz."