Staunen über 13-Jährige
Autor: Mario Deller
Lichtenfels, Sonntag, 16. Juni 2019
Goytom Maru gewinnt nach dem Obermain-Marathon auch den Flechtkulturlauf in Lichtenfels. Die junge Bambergerin Julia Barth triumphiert über die Kurzdistanz. Feuerwehrmänner- und frauen laufen in voller Montur.
Vom sportlichen Bürgermeister bis zur Feuerwehrfrau, vom zehnjährigen Sportneuling bis zum nimmermüden Senior - der Flechtkulturlauf in Lichtenfels machte mit weit über 700 Teilnehmern auch in seiner neunten Auflage Lust auf Bewegung. Die einen liefen nach der Devise, "Dabeisein ist alles", andere hegten ehrgeizigere Ziele. Allen gemeinsam war das Gefühl, Teil einer sportlichen Familie zu sein, die man immer wieder gerne trifft - generationenübergreifend.
Einfach nur "weiterwurschteln" wie im Vorjahr - das würde nicht funktionieren. Der ausrichtende ASC Burgberg muss bei der Vorbereitung immer wieder genau hinsehen, wo an den Laufstrecken über 5,3 Kilometer, 10,5 Kilometer oder auf der Halbmarathondistanz Anpassungen an aktuelle Gegebenheiten vorgenommen werden müssen. So führte beispielsweise die Halbmarathonstrecke nicht mehr über das Oberwallenstadter Wehr, sondern über die Schneyer Eisenbahnbrücke, um so dem Risiko Überschwemmung aus dem Weg zu gehen. So führte die zweite Runde des Halbmarathons nicht mehr durch Michelau, sondern war als Wendestrecke auf dem Michelauer Radweg gestaltet und führte außerdem über den "Beach" am Oberwallenstadter Baggersee zurück nach Lichtenfels. Bei bestem Sonnenscheinwetter schickte Hauptorganisator Jürgen Steinmetz die Teilnehmer am Rathaus auf die Reise.
Goytom Maru sammelt Siege
Er gewann im April den Obermain-Marathon, vor wenigen Wochen den Stadtlauf in Bayreuth - und beim Flechtkulturlauf bewies er erneut seine bestechende Form: Goytom Maru, der aus Eritrea stammende Kulmbacher ließ im Halbmarathon sämtliche 108 Halbmarathonstarter*innen hinter sich und war nach 1:15:16,39 Stunden als Erster im Ziel. Drei Minuten betrug der Vorsprung auf den Zweiten, Johannes Hauseis von der SGB Stadtsteinach.
Mit Sandra Haderlein gewann in der Frauenkonkurrenz ebenfalls keine Unbekannte. Die Athletin des SC Kemmern musste im Ziel über vier Minuten warten, bis die zweite Läuferin einlief.
253 starteten über 10,5 km
Das abermals größte Teilnehmerfeld verzeichnete auch heuer die 10,5-Kilometer-Strecke mit 235 Zielankünften. Vorjahressieger Brahne Tecklamichael vom TSV Sonnefeld musste sich diesmal mit dem Silberrang hinter dem Königsberger Lucas Rettenmeier begnügen. Die schnellste Frau war hier Rita Steger von der LG Erlangen.
Seiner Titelsammlung einen weiteren Erfolg hinzufügen konnte über die Kurdistanz von 5,3 Kilometern Felix Mayerhöfer (Moll-Batterien), dem in sehr guten 17:49,48 Minuten die Wiederholung seines Vorjahrestriumphes gelang. Aufhorchen ließ hier der zwölfjährige Simon Nanke vom TSV Neunkirchen am Brand auf dem Bronzerang.
Zwillinge Barth laufen vorneweg
Apropos aufstrebende Jugend: Was die Frauenkonkurrenz auf der Kurzdistanz anbelangt, rieben sich die zahlreichen Zuschauer im Zielbereich die Augen, als sie erfuhren, dass die zwei erst 13-jährigen (!) Zwillinge Julia und Anna Barth von der LG Bamberg Gold und Silber unter sich ausmachten. Siegerin Julia Barth lag mit ihrer Zeit im übrigen nur drei Hundertstelsekunden über der 20-Minuten-Marke - selbst im Männerfeld waren nur drei Athleten schneller.