Schulter von Andreas Dreitz hält nicht
Autor: Udo Schilling
Michelau, Sonntag, 13. Oktober 2019
Der Michelauer steigt nach gut zwei Stunden bei der WM auf Hawaii enttäuscht vom Rad. Die Verletzung von vor fünf Wochen verhinderte eine schmerzfreie Haltung auf dem Aero-Lenker.
Vor einem Jahr sorgten sie auf der Radstrecke als sogenannte Blue-Man-Group für Furore. Am Samstag stiegen sie niedergeschlagen vom Rad. Die Rede ist von den Triathlon-Profis vom Team Erdinger-alkoholfrei, Patrick Lange und Andreas Dreitz.
Während die Aufgabe des Weltmeisters 2017 und 2018 aus Hessen live über die Bildschirme des öffentlichen Fernsehens und im Livestream weltweit gesendet wurde, stieg Andi Dreitz aus Michelau (Lkr. Lichtenfels) - immerhin Sieger der Challenge in Roth in diesem Jahr - unbeachtet von allen Kameras vom Rad.
Lange, der in der Nacht zum Rennen Fieber bekam und trotzdem an den Start ging, musste nach 2:27 Stunden auf Rang 7 liegend aufgeben.
Der Oberfranke Dreitz, der im Vorjahr bei seinem Hawaii-Debüt auf dem Rad zwischenzeitlich auf Rang 4 lag und Lange als Lokomotive zum Sieg in Rekordzeit zog, war vor fünf Wochen bei der 70.3-WM in Nizza schwer gestürzt. Eine Wunde an der Schulter verhinderte vier Wochen lang ein Schwimmtraining. Den Höhepunkt auf Kona wollte er aber dennoch nicht verpassen und stürzte sich am Samstagmorgen in die Kailuba Bay vor Kona. Die 3,6 Kilometer im Pazifik mit ordentlichem Wellengang hielt der 30-Jährige Michelauer durch. Nach 54:26 Minuten stieg er aus dem Wasser und hatte damit knapp sieben Minuten Rückstand auf die Spitze um den späteren Weltmeister Jan Frodeno und Titelverteidiger Patrick Lange.
Rückstand wächst auf dem Rad an
Für Dreitz kein Drama, gilt er doch als einer, der selbst große Rückstände auf dem Rad aufholen kann. Doch die Kenner des Oberfranken mussten schon beim Blick auf die Zwischenzeiten erkennen, dass mit dem Modellathleten etwas nicht stimmte. Der Rückstand wuchs an. Nach 23 Kilometern lag der Michelauer schon über zehn Minuten hinter der Spitze, nach 50 Kilometern rund 13 Minuten. Bei der siebten Zwischenzeit tauchte Dreitz nicht mehr auf.
"Ein schwarzer Tag für Andi. Aufgrund von starken Schmerzen in der Schulter konnte er die Aero-Position auf dem Rad nicht halten und musste aufgeben. Danke an alle, die ihn unterstützt und angefeuert haben", las man auf seinem Profil in den sozialen Medien.
Während der Fokus vorne auf Jan Frodeno, Sebastian Kienle und die spätere Weltmeisterin Anne Haug aus Bayreuth lag, kämpften über 2400 Altersklassenathleten gegen die Hitze, den Wind und den inneren Schweinehund. Darunter waren einige Franken.