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Oliver Müller zum FC Lichtenfels


Autor: Udo Schilling

Lichtenfels, Donnerstag, 21. März 2019

Jobrotation auf den Trainerstühlen im Fußballkreis Lichtenfels. Nach nur wenigen Monaten beim FC Burgkunstadt zieht es Trainer Oliver Müller zum Landesligisten FC Lichtenfels. Michael Backert übernimmt dessen Posten beim Kreisligisten aus der Schuhstadt.
Oliver Müller (Bild) verlässt zu Saisonende den FC Burgkunstadt, den er erst seit Dezember betreut. Zur neuen Spielzeit bildet er zusammen mit Christian Goller das Trainergespann beim FC Lichtenfels. Foto: Gunther Czepera


Nachdem Alexander Grau vor wenigen Wochen seinen Abschied zum Saisonende beim FC Lichtenfels verkündet hat, suchte man beim Landesligisten einen Partner von Christian Goller im lange bewährten Coachgespann.

Müller war die Wunschlösung

Die Verantwortlichen beim FCL um den sportlichen Leiter Christopher Fischer sind in der Nähe fündig geworden. "Da Christian Goller wieder mit einem gleichberechtigten Trainer weitermachen wollte, haben wir gesucht. Oliver Müller war unsere Wunschlösung, da bei ihm das Gesamtpaket stimmt. Er hat höherklassige Erfahrung, kann - wie er in Frohnlach bewiesen hat - mit jungen Spielern arbeiten und sie weiterentwickeln und auch das Zwischenmenschliche passt. Goller, Müller und ich kennen uns schon länger." Müller hat - wie beim FC Lichtenfels üblich - für ein Jahr unterschrieben.

Müller tritt in die Fußstapfen von Grau im Karl-Fleschutz-Stadion. Den 51-jährigen Lehrer an der Mittelschule in Kronach reizte die Herausforderung Landesliga: "Ich habe mir nach der Anfrage aus Lichtenfels schon Bedenkzeit erbeten und mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, denn die Burgkunstadter haben Perspektive und die Arbeit dort macht Spaß. Klar war die höhere Spielklasse ein Argument. Die Sache mit dem gleichberechtigten Trainern ist auch für mich Neuland. Allerdings habe ich schon in Frohnlach als Trainer der zweiten Mannschaft eng mit meinem Kollegen zusammengearbeitet."

Ligaverbleib das Ziel beim FCB

Dass er sich schon nach wenigen Monaten vom FC Burgkunstadt wieder verabschiedet, sei nicht schön. "Aber mit den Verantwortlichen beim FCB waren erstmal sechs Monate vereinbart." Beim FC Burgkunstadt will Müller aber noch sein Ziel, den Nichtabstieg, realisieren. Mit dem 3:1-Heimsieg über Marktgraitz am vergangenen Wochenende hat Müller mit seinem Team schon den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. "Es ist mir wichtig, mit den Jungs in der Liga zu bleiben und bin auch zuversichtlich, dass wir das packen."

Höherklassige Trainererfahrung in Frohnlach

In Lichtenfels erwartet Müller ein "gut geführter Verein - wie in Burgkunstadt". Lichtenfels habe in den vergangenen Jahren aus seinen Möglichkeiten viel gemacht. Das wolle er mit Goller weiterführen.

Müller war bereits als Trainer höherklassig tätig. Zuletzt fünf Jahre in Frohnlach, wo er zunächst die VfL-Reserve in der Landesliga betreute, in den vergangenen beiden Spielzeiten die erste Mannschaft. Dort konnte er aber den zweimaligen Abstieg von der Bayernliga bis in die Bezirksliga nicht verhindern. Von 2008 bis 2011 coachte Müller die SpVgg Lettenreuth in der Bezirks- und Bezirksoberliga, ehe es ihn für zwei Jahre in die Frauen-Bayernliga zum SV Reitsch zog. Dort stieg er mit den Frankenwälderinnen aber 2013 in die Landesliga ab. Beim Kreisligisten FC Burgkunstadt übernahm er Anfang Dezember 2018 das Amt von Spielertrainer Marco Dießenbacher. Der neue FCB-Vorsitzende Wolfgang Strassgürtel hätte Müller gerne länger im Verein gehalten. "Er rang mit sich, doch letztlich hat der Reiz der Landesliga den Ausschlag zugunsten des FC Lichtenfels gegeben."

Der Burgkunstadter Vorsitzende ist aber auf der Suche nach einem Nachfolger schnell fündig geworden.

Backert war die erste Option

"Michael Backert kenne ich schon lange. Er ist ein guter Freund. Er war meine erste Option", sagt Strassgürtel, der auch keinen anderen kontaktiert hat. Er kenne seine Qualitäten und wisse, was er kann, beschreibt er seinen Trainer für die Saison 2019/20. Da Backert nach seinem Engagement beim Bezirksligisten TSV Marktzeuln bis Ende November nun frei war, kam der Kontrakt mit Burgkunstadt schnell zustande. "Ich habe ihn angerufen, wir haben uns kurz darauf mit Holger Ramming, der mit mir die sportliche Leitung beim FCB übernommen hat, zusammengesetzt. Er hat noch am gleichen Abend zugesagt", berichtet Strassgürtel.

Backert habe das Konzept der Burgkunstadter mit vielen jungen und drei bis fünf erfahrenene Spielern gefallen, erzählt der Vorsitzende aus dem Gespräch.

Aus seiner Zeit beim TSV Marktzeuln weiß Strassgürtel, dass Backert offensiv spielen lasse und er Mannschaften motivieren könne. "Er hat die Zeulner vor dem Abstieg gerettet und ist mit ihnen ein Jahr später in die Bezirksliga aufgestiegen. Was zur Trennung im November vergangenen Jahres geführt hat, ist mir egal. Wir wollen in diesem Jahr mit Oliver Müller in der Kreisliga bleiben und uns dort mit Backert im nächsten Jahr etablieren."

Der 49-jährige Backert hat zunächst für die kommende Saison unterschrieben. Beide Seiten können sich aber laut Strassgürtel eine längerfristige Zusammenarbeit vorstellen - Aufstieg nicht ausgeschlossen.