Marco Dießenbacher verlässt FC Burgkunstadt
Autor: Udo Schilling
Burgkunstadt, Mittwoch, 28. November 2018
Die Ansichten des Zweiten Vorsitzenden Wolfgang Strassgürtel und des Spielertrainers passen nicht mehr zusammen. Oliver Müller übernimmt das Traineramt beim Kreisligisten bis zum Saisonende.
Marco Dießenbacher ist nicht mehr Spielertrainer beim Fußball-Kreisligisten FC Burgkunstadt. Dies bestätigte gestern der zweite Vorsitzende Wolfgang Strassgürtel, als Spielleiter der Fußballer fungiert, auf Nachfrage. Und der FCB-Funktionär präsentierte auch gleich einen renommierten Nachfolger: der Redwitzer Oliver Müller (51), der in den beiden vergangenen Spielzeiten den VfL Frohnlach trainierte und davor auch bei der SpVgg Lettenreuth tätig war.
Burgkunstadt in der Abstiegszone
;Im Vorjahr spielte der FC Burgkunstadt noch um den Aufstieg in die Bezirksliga mit, verpasste den Relegationsrang als Dritter nur knapp. Wenige Monate später findet sich der frühere Landesligist auf einem Relegationsabstiegsplatz in der Fußball-Kreisliga Kronach wieder. Strassgürtel geht auf die Gründe zur Trennung nicht weiter ein. "Wir sind einfach nicht mehr auf einen Nenner gekommen. Marco Dießenbacher und ich - das hat einfach nicht mehr gepasst. Ich habe deshalb meinen Rücktritt angeboten, doch Marco hat gesagt: Dann gehe ich." Über welche Aspekte sich die beiden nicht einig waren, wollte Strassgürtel nicht sprechen.
Große Verdienste
;Dießenbacher wollte, so berichtet Strassgürtel, die Mannschaft nicht im Stich lassen. "Der Verein hat Dießenbacher viel zu verdanken. Die Jahre, und das waren ja nicht nur die letzten beiden und die laufende Saison, sondern auch schon in den Jahren davor, hat er viel für den Klub geleistet", dankt der zweite Vorsitzende seinem 36-jährigen Ex-Spielertrainer.
Dießenbacher äußerte sich gestern auf Nachfrage nur kurz: "Ich wollte nicht, dass ein Vorsitzender wegen eines Trainers geht, deshalb habe ich den Schritt gemacht. Schade, dass es nicht mehr gepasst hat. Eigentlich wollte ich die Mannschaft aus dem Tabellenkeller herausholen, die Situation revidieren, denn schließlich bin ich - den Schuh zieh ich mir an - für die Situation verantwortlich."
Schwache Offensive
;Die Lage beim FC Burgkunstadt ist derzeit prekär. Der letzte Sieg des FCB datiert vom 23. September gegen den FC Stockheim. Die Folge - Abstiegskampf. Aktuell belegt man mit 21 Punkten aus 19 Spielen den ersten Relegationsplatz. Aus den letzten acht Partien holten die Burgkunstadter lediglich vier Unentschieden. Nach dem 4:4 gegen Wolfers-/Neuengrün haperte es vor allem in der Offensive. Zwei Tore in sieben Spielen erzielten die FCler noch. Mit 23 Treffern aus 19 Partien stellt Burgkunstadt nach Schlusslicht Wallenfels (19) und dem Vorletzten Johannisthal (23) den schwächsten Angriff der Liga.
Trainerappell vor drei Wochen
;Vor drei Wochen richtete Dießenbacher über diese Zeitung einen Appell an Mannschaft und Verein. "Ich bin der Meinung, jeder in diesem Verein macht zu wenig beziehungsweise weniger als im letzten Jahr. Damit sind alle im Verein gemeint, aber natürlich auch die Spieler. Es hat sich alles ein wenig eingeschliffen, dazu kommt noch unsere Situation mit den vielen gesperrten und verletzten Spielern und dem dünnen Kader. Deshalb stehen wir zu Recht da unten drin. Das sind die Gründe, warum es aktuell nicht läuft. Unsere Mentalität ist nicht zufriedenstellend und deshalb verlieren wir auch Spiele, die wir letztes Jahr noch knapp gewonnen haben."
Die Verletztensituation erkennt auch Strassgürtel an. "Mit Max Stammberger kommt ein wichtiger Spieler nach seinem Kreuzbandriss nach der Winterpause wieder zurück", sagt der Spielleiter.