Lichtenfelser Ringer-Fans sollen wieder zum ACL pilgern
Autor: Udo Schilling
Lichtenfels, Donnerstag, 30. August 2018
Der AC Lichtenfels startet in einer Woche in die Oberliga-Saison. Die Anhänger dürfen sich gleich auf zwei Frankenduelle in der AC-Halle freuen.
Eine Woche noch, dann beginnt die Ringersaison für die Männer des Athleten-Clubs Lichtenfels in der Oberliga Nord. Am Samstag, 8. September, kommt es in Lichtenfels gleich zum oberfränkischen Duell mit dem TSV Burgebrach. Eine Woche später gastiert zum Korbmarkt die zweite Staffel des Traditionsclubs SV Johannis Nürnberg in der AC-Halle.
Heimkampf am Korbmarktsamstag
;"Wir wollen unsere Fans gleich auf den Geschmack bringen, wieder zum Ringen in die AC-Halle zu kommen. Bewusst haben wir uns entschieden, auch am Korbmarktsamstag einen Heimkampf auszutragen. Hier können Interessierte zu uns kommen und hinterher noch das Flair auf dem Korbmarkt genießen", macht Vorsitzende Britta Beier Werbung für die Heimkämpfe. Die 38-jährige Lichtenfelserin steht dem Traditionsklub, der in drei Jahren sein 100-jähriges Bestehen feiern kann, seit November vor. Die Wirtschaftsingenieurin will nach der finanziellen Konsolidierung an der Spitze der Oberliga mitringen und den Sport wieder ins rechte Licht rücken.
Sport wieder im Vordergrund
;Der Sportgedanke war im vergangenen Jahr etwas in den Hintergrund gedrängt worden, als aus der Oberliga kein Team den Aufstiegsplatz einnehmen wollte. Die Bundesliga ist vielen Vereinen zu aufwändig und teuer. Nach vielen dubiosen Ergebnissen musste der ASC Bindlach hinter der nicht aufstiegspflichtigen zweiten Mannschaft von Johannis Nürnberg als Vizemeister in den "sauren Apfel" des Aufstiegs beißen. Die Folge war, dass die Bindlacher aus finanziellen und personellen Gründen Ende Juni ihr Team aus der dreigeteilten Bundesliga in die Bayernliga zurückzogen.
Das Thema Aufstiegspflicht brodelt weiter zwischen dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) und den Landesverbänden, die sich ein Aufstiegsrecht und keine -pflicht wünschen. Aus diesen seit Jahren andauernden Querelen haben sich bereits fünf Vereine verabschiedet, die sich im vergangenen Jahr in der Deutschen Ringer-Liga außerhalb des DRB nun selbst organisieren.
Zwei Oberliga-Staffeln
;Der AC Lichtenfels zog bereits 2014 die Reißleine und zog sich aus der Bundesliga zurück. Unter dem Dach des Bayerischen Ringer-Verbandes (BRV) gibt es nun in dieser Saison zwei Oberliga-Gruppen, Nord und Süd. Nach 14 Kämpfen werden dann die beiden Gruppensieger in Hin- und Rückkampf den bayerischen Mannschaftsmeister auskämpfen, der - nach derzeitigem Stand - in die Bundesliga aufsteigen muss. Der DRB plant jedoch für 2019 wieder eine 2. Liga einzuführen, so dass die sportliche Herausforderung im Aufstiegsfall nicht ganz so groß wäre.
Aufstieg in die 2. Liga durchaus vorstellbar
;Die ACL-Vorsitzende Beier kann sich den Aufstieg in eine mögliche 2. Liga durchaus vorstellen. "Wir würden dann sehen, wie eine Mannschaft aussehen müsste, um eine Liga höher zu bestehen. Das lassen wir auf uns zukommen." Beier kam als Fan und Fanclubmitglied zum ACL. Vor allem ihre wirtschaftliche Expertise will Beier zusammen mit ihrem Stellvertreter Stefan Mehl in die Vereinsführung einbringen. Für das Sportliche sind der dritte Vorsitzende Ralf Hirle sowie die Mannschaftsführer Heiko Scherer, Daniel Luptowicz und Philipp Schütz verantwortlich.
Vom Kader der vergangenen Saison, als 22 Ringer im Oberliga-Team eingesetzt wurden, fallen die beiden Polen Andrzej Sokalski (80 kg) und Lukasz Banak (130 kg) weg. "Sie haben zwar noch ihren Pass bei uns, sollen aber nur im Notfall eingesetzt werden", sagt Scherer. Nicht mehr auf der Matte wird Venelin Venkov für den ACL stehen, zumindest nicht mehr als Ringer. Der Bulgare wechselte an den Mattenrand und übernahm das Traineramt von Ali Hadidi, der den Cheftrainerposten abgegeben hat. Der 55-Jährige trainierte den ACL seit 1993 mit kurzen Unterbrechungen, von 2008 bis 2014 in der Bundesliga.