Lichtenfels ohne Mühe: Festival der Schultersiege
Autor: Christian Voll
Lichtenfels, Sonntag, 30. Oktober 2016
Nach fünf von zehn Kämpfen zwischen dem AC Lichtenfels und dem TV Traunstein war alles entschieden.
Schon nach der Hälfte der Kämpfe stand es 18:0 für den verlustpunktfreien Spitzenreiter der Ringer-Bayernliga, der letztlich mit einem 30:6 seine Titelansprüche untermauerte. Der zuletzt so erfolgreiche Tabellendritte TV Traunstein war ohne große Ambitionen nach Lichtenfels gefahren, da der Verein personell nicht aus dem Vollen schöpfen konnte. So ließen die Gäste mehrere Athleten eine Gewichtsklasse aufrücken und die 130-Kilo-Freistilkategorie (kampfloser Sieger: Christoph Meixner) sogar unbesetzt.
"Dadurch wusste ich schon nach dem Abwiegen, dass wir gewinnen werden", sagt ACL-Trainer Ali Hadidi, "was jedoch unsere abermals gute Leistung nicht schmälern soll."
Brüder Tatarinov kämpfen stark
Lediglich das talentierte Brüderpaar Artur und Eduard Tatarinov (75 Kilo, griechisch, bzw.
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86 Kilo Freistil) stemmte sich auf Traunsteiner Seite mit Erfolg gegen die drohende Klatsche. Der junge Marius Geuß hatte als einziger ACler gar keine Chance gegen den Kaderringer Artur und wurde nach knapp zwei Minuten ausgepunktet. Christian Merkel dagegen lieferte dem ungemein flinken Eduard nach eher verbummelter erster Runde ein packendes Duell, das erst in den letzten Sekunden beim Stand von 8:9 auf die Seite von Tatarinov kippte - Endstand: 8:13. Ansonsten hatte dieser Kampfabend das Prädikat "kurz, aber sehenswert". Sechs Schultersiege für die "Roten", drei davon noch in der ersten Kampfminute, dazu jede Menge Vierer- und Fünferwertungen - all das sprach für sich.
Mario Petrov (57 Kilo, griechisch), Venelin Venkov (66 Kilo, griechisch) und Krum Chuchurov (66 Kilo, Freistil) hatten dabei ihre jungen Kontrahenten Andreas Dik, Philipp Schrag und Saber Mansuri in weniger als 60 Sekunden auf "den Ast" gelegt.
Johannes Lurz (ACL, 75 Kilo, Freistil) zeigte bis zu seinem Schultersieg über Mahsun Ersayin eine feine Mischung aus Technik und Lässigkeit. Nikolay Dobrev (98 Kilo, griechisch) und Tobias Schütz (86 Kilo, griechisch) demonstrierten ihren überforderten Kontrahenten Andreas Boschko und Ahmad Quaderi die hohe Kunst des klassischen Ringkampfs mit einer Reihe spektakulärer Würfe.