Kronacher Schiedsrichter überzeugt durch Leistung
Autor: Hartmut Neubauer
Kronach, Dienstag, 08. Januar 2013
Fußball-Schiedsrichter Christian Dietz aus Kronach leitet seit dieser Saison Spiele bis zur 2. Bundesliga. Mit seinen Einsätzen ist er bislang sehr zufrieden.
Vor der laufenden Serie hat Christian Dietz aus Kronach den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga geschafft und gehört somit zum Kreis der 42 Top-Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes. Seitdem ist er nicht nur Zweitliga-Schiedsrichter, sondern auch Assistent in der Bundesliga. Nach der Vorrunde kann der 28-jährige Realschullehrer eine erste Bilanz ziehen.
Wie oft waren Sie in dieser Saison bei den Profis im Einsatz?
Christian Dietz: In der 2. Liga habe ich bis jetzt vier Spiele geleitet. Dazu kamen sechs Einsätze als Assistent oder Vierter Offizieller in der Bundesliga und fünf Spiele als Schiedsrichter in der 3.
Liga und außerdem mehrere Einsätze im DFB-Pokal.
Wie fällt Ihre persönliche Zwischenbilanz aus?
Für mich ist es in den neuen Ligen zunächst einmal wichtig gewesen, Fuß zu fassen und sich mit der Zeit durch gute Leistungen auch einen Namen bei den Vereinen zu machen. Das ist mir bisweilen ganz gut gelungen und soll auch mein Anspruch für das Sportjahr 2013 sein.
Welches Spiel bleibt Ihnen in besonders guter Erinnerung?
Ich bin mit meinen bisherigen Auftritten sehr zufrieden. Aber klar: Es gibt auch noch einige optimierungsbedürftige Dinge, an denen zu feilen gilt. In guter Erinnerung bleibt mir besonders der Einsatz in Sandhausen gegen Hertha BSC Berlin, das 1:6 endete. Meine einzige persönliche Strafe war in diesem Spiel eine Rote Karte gegen den Torwart von Sandhausen wegen einer Notbremse.
Als Assistent möchte ich das Spiel von Borussia Dortmund gegen Düsseldorf erwähnen, das 1:1 ausging. 79 000 Zuschauer haben das Stadion zu einem Hexenkessel gemacht.
Wo liegen die gravierendsten Unterschiede zwischen 3. und 2. Liga?
Der gravierendste Unterschied liegt wohl darin, dass in der Bundesliga und der 2. Liga noch schneller gespielt wird. Eine Grundvoraussetzung ist daher die Fitness eines jeden Schiedsrichters, um immer aus nächster Nähe Zweikämpfe beurteilen zu können. Aber auch als Assistent an der Linie ist insbesondere die Bewertung von Abseitssituationen anspruchsvoller und in den höheren Ligen noch komplexer. Zuletzt sei noch die hohe Medienpräsenz erwähnt, die noch imposanter als bei Spielen zum Beispiel in der 3. Liga ist.
Wie funktioniert als Vierter Offizieller die Kommunikation mit den Bundesliga-Trainern? Worüber redet man da?
Ich sehe die Aufgabe des Vierten Offiziellen in erster Linie darin, das Geschehen auf dem Spielfeld mitzuverfolgen, um dem Schiedsrichter und seinem Gespann unterstützend zur Seite zu stehen. Eine Kommunikation mit den Trainern beschränkt sich meist auf Auswechselvorgänge oder auf eine kurze Intervention, falls Verantwortliche über die Stränge schlagen. Das Gespräch sollte dann moderat, aber zielführend sein.
Wie lässt sich die zeitliche Belastung als Zweitliga-Schiedsrichter mit dem Referendariat als Realschullehrer vereinbaren?
Natürlich ist es für mich eine große Herausforderung, den Lehrer- und Schiri-Job zeitlich und vor allem erfolgreich unter einen Hut zu bekommen. Sowohl die Schulleitung in Karlstadt, wo ich zurzeit als Realschullehrer tätig bin, als auch die Schiedsrichter-Kommission des DFB geben mir den nötigen Rückhalt, so dass sich beides gut vereinbaren lässt.
Die Fragen stellte unser Redaktionsmitglied Hartmut Neubauer