FC Lichtenfels will um den Titel mitspielen
Autor: Udo Schilling
Lichtenfels, Donnerstag, 17. Dezember 2015
Der FCL erwartet bis zum Saisonende einen Fünfkampf um die Meisterschaft. Abteilungsleiter Christopher Fischer zieht eine positive Bilanz.
Zur Winterpause könnte man zur Situation in der Fußball-Bezirksliga Oberfranken West sagen - wie erwartet. Vorne steht der TSV Mönchröden mit 36 Punkten, einen Zähler dahinter der FC Lichtenfels mit 35 Zählern, zwei vor dem SV Merkendorf und drei vor der SpVgg Ebing. Allesamt Teams, die von den Experten auch vor Saisonstart vorne erwartet worden waren. Der FC Oberhaid als Fünfter mit 31 Punkten könnte in den verbleibenden zwölf Spielen bis zum Ende auch noch oben eingreifen.
Dieses Quintett macht den Titel und den Aufstiegsrelegationsplatz unter sich aus. Das erwartet auch Christopher Fischer, sportlicher Leiter beim FC Lichtenfels: "Ich denke, das bleibt spannend bis zum letzten Spieltag. Entscheidend dürfte sein, welches Team gegen die sogenannten Kleinen Punkte abgibt, die tun nämlich weh. Dazu kommt etwas Glück. Verletzungen können ein Team ebenso zurückwerfen."
Mit Platz 2, findet Fischer, liege der FC Lichtenfels absolut im Soll. "Es hätte schlimmer kommen können", scherzt er. Einen Grund, das Saisonziel, vorne mitzuspielen, zu ändern sehe er nicht. "Wir sagen jetzt nicht, dass wir Meister werden wollen. Klar ist aber, wenn man auf Platz 2 liegt, kann man nicht den fünften Rang als Ziel ausgeben. Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen, dass wir viele junge Spieler im Team haben, die mal in ein Loch fallen oder einen Durchhänger haben", warnt Fischer vor zu viel Euphorie.
Tolles Trainerduo
Die Stärken des Teams, das mit nur neun Toren bei 35 erzielten Treffern das exakt gleiche Torverhältnis wie die Mönchrödener aufweist, liege laut Fischer in der Vielfältigkeit. "Das fängt beim Trainerduo an. Alexander Grau hat schon in der vergangenen Saison einen super Job gemacht. Mit Christian Goller haben wir das Trainerteam toll ergänzt. Das klappt hervorragend, Christian auf dem Feld und Alex von außen führen die Mannschaft. Dazu kommt eine klasse Kameradschaft, Trainingsfleiß und der Wille von jedem, sich weiterzuentwickeln", lobt der sportliche Leiter die Truppe. Voll eingeschlagen haben im Rückblick alle Neuzugänge. "Angefangen bei Co-Spielertrainer Christian Goller, der die Abwehr stabilisiert, über Rechtsverteidiger Florian Goller und Rückkehrer Martin Hellmuth bis zu Torwart Daniel Ruck. Vorne setzt der junge Lukas Dietz bereits Akzente und ist entwicklungsfähig. So ist unsere Abwehr, in der Vergangenheit oft die Achillesferse, fast schon zu unserem Prunkstück geworden", sagt Fischer. Von Vorteil war, dass bis auf Steffen Hönninger und Maximilian Menger das Team von langfristigen Verletzungen verschont blieb. Hönninger feiert nach viermonatiger Pause im September sein Comeback. "Er hat sich wieder ins Team gespielt", so Fischer. Bei Menger, einem hoffnungsvollen Talent, hofft man beim FCL, dass er nach der Winterpause wieder eingreifen kann.
Da den Verein in der Winterpause kein Spieler verlassen will, sieht man auch keinen Anlass auf dem Transfermarkt tätig zu werden. In der restlichen Saison mit nur noch zwölf Spielen ist also noch viel möglich für den Traditionsklub. Von den vier Konkurrenten im Titelkampf kommen bis auf Ebing alle noch ins Karl-Fleschutz-Stadion, sodass auch der Zuschauerschnitt von derzeit etwas über 200 noch nach oben gehen dürfte. Ob's dann für den Aufstieg in die Landesliga reicht, weiß man erst am 21. Mai. Der Sprung in die nächst höhere Liga ist sicherlich ein Wagnis, sagt Vorsitzender Neckermann: "Wir haben in den letzten Jahren auf die jungen Spieler aus dem eigenen Verein gesetzt.
Die sind sicher auch anderern Klubs schon aufgefallen. Deshalb würden die vielleicht den FCL verlassen, wenn wir nicht aufsteigen. Um das Team zusammen zu halten, wäre ein Aufstieg sicher nicht schlecht, ob es sich aus finanzieller Sicht lohnt, weiß man nicht."