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FC Lichtenfels hofft gegen den Club auf ein volles Stadion


Autor: Udo Schilling

Lichtenfels, Mittwoch, 19. Juni 2019

Zu seinem ersten Testspiel hat sich der 1. FC Nürnberg den FC Lichtenfels ausgesucht. Am Samstagabend kommt der Club ins Karl- Fleschutz-Stadion.
Daniel Schardt (rechts) war schon 2013 gegen den 1. FC Nürnberg dabei. Hier behielt der damals beste Lichtenfelser gegen Mu Kanazaki die Oberhand.  Foto: Archiv/Uwe Gick


Für die Lichtenfelser ist es bereits die zweite Partie in der Vorbereitung, für den Gast bedeutet die Partie die Premiere in der neuen Saison. Dennoch - wenn am Samstagabend (18 Uhr) der 1. FC Nürnberg im Karl-Fleschutz-Stadion gegen den FC Lichtenfels antritt, dürften die Zuschauer eine klare Sache sehen.

Vor sechs Jahren setzte es ein 0:12

Christopher Fischer, sportlicher Leiter des Landesligisten, hofft auf eine nicht so hohe Klatsche wie 2013, als es gegen den Club ein 0:12 setzte. 3000 Zuschauer sahen damals die Partie. Auf ebenso viele Fans hofft Fischer auch am Samstag. Viele FCN-Anhänger sind neugierig und wollen das neue Team, das möglichst schnell den Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffen soll, hautnah sehen.

Seit Montag trainiert der Zweitligist unter seinem neuen Coach Damir Canadi.

FCL arbeitet am Spielsystem der Abwehr

Eineinhalb Wochen länger sind die Lichtenfelser dabei, sich auf die am 14. Juli beginnende neue Saison vorzubereiten. FCL-Coach Christian Goller hat mit Oliver Müller einen Partner im Trainergespann. Beide arbeiten - "wie alle Mannschaften derzeit an den Grundlagen. Mit Müller will er zur neuen Runde etwas am Spielsystem ändern. "Bisher haben wir, wenn der Gegner den Ball hatte, im 4-4-2 verteidigt, das wollen wir ändern", sagt Goller, verrät aber nicht, wie sein Team dann gegen den Ball arbeiten will. Mit dem ersten Test am vergangenen Sonntag beim Bayernligisten ATSV Erlangen war Goller trotz der 1:2-Niederlage recht zufrieden. "Wir haben die Partie ausgeglichen gestaltet, aber krasse Chancen ausgelassen. Wenn man dann in der Abwehr zwei Böcke schießt, ist es schließlich egal, in welchem System man verteidigt."

Spiel sportlich von eher geringem Wert

Gegen den 1. FC Nürnberg gibt es dagegen ein ganz anderes Match. "Die Jungs sollen das Spiel genießen", sagt Goller, dem es "völlig wurscht ist, ob das das zweite oder siebte Vorbereitungsspiel ist". Sportlich hat der Vergleich mit dem Zweitligisten für den Landesligisten keinen so großen Wert. "Wir wollen uns gut präsentieren und ein achtbares Ergebnis erzielen. Das wichtigere Spiel für uns Trainer ist am Sonntag um 15 Uhr in Mönchröden." Deshalb wird er wohl fleißig durchwechseln. Für die Fans sei dagegen gut, zu sehen, welche Stimmung im Lichtenfelser Stadion herrschen kann, wenn es voll ist. Der Trainer hofft, dass einige Zuschauer auch später wieder zum FCL kommen, wenn der Gegner nicht Nürnberg heißt.

Kevin Wige freut sich auf die Kulisse

Beim letzten Vergleich mit dem Club vor sechs Jahren waren vom FCL bereits Torhüter Christoph Kraus, die Kapitäne Daniel Schardt und Pascal Scholz, die Abwehrspieler Pascal Graf und Kevin Wige sowie Angreifer Mariusz Jankowiak dabei. "Es macht unfassbar viel Spaß, das Tempo live mitzuerleben, auch wenn wir in 45 Minuten vermutlich mehr laufen müssen als sonst in 90 Minuten. Vor seiner Kulisse aufzulaufen ist für einen Amateurfußballer das höchste der Gefühle", erinnert sich Pascal Graf in unserem Partnerportal anpfiff.info an das letzte Gastspiel der "Glubberer".

FCL-Vorsitzender Thomas Neckermann berichtet gegenüber unserer Zeitung von bisher 600 verkauften Tickets. Zum Ende der Pfingstferien dürften aber noch viele Kurzentschlossene dazukommen, zumal die Nürnberger Profis sich nach dem Spiel noch Zeit nehmen, Autogramme zu schreiben oder für Selfies ins Smartphone zu lächeln. "So war es bisher immer", freut sich Neckermann auf die Partie, die eigentlich schon im vergangenen Jahr im Rahmen des Kurztrainingslagers des Clubs in Lichtenfels hätte stattfinden sollen. 2018 entschied sich FCN-Trainer Michael Köllner aber dafür, gegen den Drittligisten Halle zu spielen. Aus Sicherheitsgründen wurde die Partie dann auch noch ins Weismainer Waldstadion verlegt. "Dass es gleich heuer zum Club-Vergleich kommt, ist schön", so Neckermann.

Jeder kämpft um seinen Stammplatz

Ob die FCN-Neuzugänge Oliver Sorg (Hannover), Robin Hack (Hoffenheim) und Felix Lohkemper (Magdeburg) in Lichtenfels auflaufen, bleibt abzuwarten. Die Fans, egal ob sie Anhänger des FCL oder des FCN sind, dürfen jedenfalls kein Geplänkel erwarten, denn in der Vorbereitung kämpft jeder Spieler um einen Stammplatz.

Goller: Spieler eher bremsen als motivieren

Dies gilt auch für die Lichtenfelser. "Die Neuen ziehen voll mit. Fabian Funk aus Ebing wird uns sicher weiterhelfen, auch wenn er in Erlangen gesehen hat, dass es in der Landesliga schneller zugeht. Lukas Schamel und Sebastian Zillig traue ich den Sprung in den Landesliga-Kader ebenfalls zu", sagt Goller. Etwas besonderes gibt der FCL-Coach seiner Elf nicht mit auf den Weg. "In einem solchen Spiel muss man die Jungs nicht besonders motivieren, eher etwas bremsen."