FBM oder das Abc von Trieb
Autor: Markus Häggberg
Trieb, Donnerstag, 13. Juni 2019
Zum 22. Mal findet das Rennen im Lichtenfelser Stadtteil statt. Integriert ist heuer die Austragung der Bayerischen Meisterschaften im Bikemarathon.
Der Franken-Bike-Marathon (FBM) ist eine feste Größe in der Radfahrszene. Am Sonntag wird er 22 und nimmt einen Stadtteil in Beschlag. Historie und Histörchen zu einer sportlich gewachsenen Erstaunlichkeit in Form eines Abc. Ä wie ältester Teilnehmer: Rainer Stiehler ist 72 Jahre alt. Er fing überhaupt erst mit 57 Jahren wieder das Radeln an und eigentlich kommt er vom Motocross. Geht es nach ihm, ist seine Teilnahme mindestens die vorvorvorletzte. "Wenn ich bis 75 fahren könnte, wäre ich glücklich." Ausrichter ist der RVC-Trieb. B wie Bike City: Auf den Slogan mit Bike-City-Trieb kam RVC-Mitglied Jan Eisele. Weil zu FBMs seit Jahren mehr Biker als Einwohner in Trieb sind. C wie Charme: Häufig als Besonderheit des FBM wird "das Familiäre" genannt.
D wie Dauer/Distanzen: Für die Langdistanz benötigt ein zweimaliger Sieger wie der Kelheimer Benedikt Diepold zwischen 3:30 und 3:45 Stunden. Es gibt drei Distanzen mit 19, 48 und eben 88 Kilometer Länge.
E wie ehrenamtliches Engagement: Die Männer und Frauen beim RVC packen Starterkuverts, gestalten Werbeflyer, machen Helferpersonalplanung, betreiben Streckenplanung, fahren sie probeweise ab, bauen die Streckenbegrenzungen und Streckenführungen auf. Man hat sich um die Startnummern samt Namensaufdrucken zu kümmern, hat Bürokratie voraus, hat persönliche Gespräche zu führen, Newsletter zu schreiben... RVC-Mann Jan Eisele ist zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. Er leistet in den vier Wochen vor dem "D-Day" 80 Stunden Arbeit an Mails, Telefonaten, Ummeldungen, Abstimmungen mit Lieferanten, Listenerstellungen, Einkäufen usw.
F wie Fremdenverkehr: Es kommen viele Biker aus Bayern, Thüringen und weiter entfernten Regionen Deutschlands. Auch aus Berlin. Es gab auch schon ausländische Teilnehmer. Viele übernachten in umliegenden Gasthöfen und Hotels.
G wie Geheimhaltung: Grundsätzlich werden keine Streckenpläne veröffentlicht. Auch darum nicht, damit die Strecke vorab nicht wild befahren werden kann.
H wie Historie: Eine lückenlose Aufzeichnung liegt nicht vor. Ins Leben gerufen 1997, starteten beim elften Rennen 270 Teilnehmer, ab da kontinuierliches Wachstum bis 800 in 2019.
I wie Interessantes/Identifikation: Durch RVC-Streckensicherungsfahrzeuge seien Sabotagen an Strecken stets erkannt und behoben worden. Freiwillige Feuerwehren stellen zur Straßensicherung rund 50 Personen, das BRK ist mit 10 bis 15 Helfern vor Ort. Überdies helfen DLRG und Bergwacht bei der Streckensicherung.