Das plant Triathlet Andreas Dreitz in der neuen Saison
Autor: Udo Schilling
Michelau, Freitag, 14. Februar 2020
Der Michelauer Andreas Dreitz startet in die letzte Phase der Saisonvorbereitung. Die Höhepunkte 2020 sollen Roth und Hawaii werden.
Das Jahr 2019 ist abgehakt, die Pläne stehen, die Vorbereitung läuft - Andreas Dreitz ist bereit für 2020. Der Profi-Triathlet aus Michelau (Lkr. Lichtenfels) will in diesem Jahr erneut angreifen. So grandios er das vergangene Jahr mit der frühen Qualifikation für Hawaii, dem Sieg im 70.3-Rennen auf Marbella, Rang 3 in Aix-en-Provence und dem Triumph bei der Challenge in Roth angegangen ist, so unglücklich endete die Saison für den 31-jährigen Oberfranken.
Mit dem Sturz vom Rad bei der 70.3-Weltmeisterschaft im September in Nizza und der erlittenen Schulterverletzung platzten nicht nur die Titelträume an der Cote d'Azur, sondern auch ein vorderer Platz bei der Ironman-WM auf Hawaii. Die Schulter zwang ihn dort zur Aufgabe. "Ich bin körperlich zu 100 Prozent da. So ein Sturz gehört zu meinem Sport, man muss weitermachen. 2020 ist eine neue Gelegenheit, meine Ziele zu erreichen", sagt Dreitz.
"Besonders in schweren Momenten, wie nach meinem Sturz in Nizza, kommt es darauf an, ein starkes Team um sich zu haben, das auch in schweren Zeiten für einen da ist. Zunächst war ich sehr optimistisch, dass ich es bis Hawaii wieder rechtzeitig in einen vernünftigen Zustand schaffe, doch weitere Rückschläge brachten mich an meine Grenzen", äußerte sich Dreitz vor kurzem auf der Seite des Bayerischen Triathlon-Verbandes.
"Wunde genäht wie in der Fremdenlegion"
Zu diesem Team zählt neben seiner Freundin Isabel Gillain auch seit Jahren Trainer Rainer Skutschik. Er bestätigt, dass der Radsturz bei Dreitz psychisch abgehakt sei. Der 52-Jährige aus Bayreuth kritisierte aber die medizinische Versorgung in Nizza. "Die Wunde an der Schulter wurde wie in der Fremdenlegion zusammengeflickt. Ein Schädel-CT wurde nicht gemacht. Das und ein MRT haben wir dann von Frankreich aus für den nächsten Tag in Deutschland organisiert", berichtet Skutschik von dem heftigen Unfall im vergangenen September. Nach Hawaii begannen Dreitz und sein Trainer die Planungen für dieses Jahr.
Erneut hohe Ziele für 2020
Die Ziele des 31-Jährigen sind in seinem siebten Profijahr wieder hochgesteckt, auch wenn er einschränkt, dass "es in Roth schwer wird, den Titel zu verteidigen". Im mittelfränkischen Triathlon-Mekka tritt am 5. Juli die Weltelite an. Das komplette Podium der WM 2019 ist bei den Frauen und Männern am Start. Von den großen deutschen Namen fehlt lediglich Patrick Lange.
Auch bei der WM am 10. Oktober auf Hawaii will Dreitz hoch hinaus. "Ich will meinen 13. Platz von 2018 deutlich verbessern."
Bis es aber so weit ist, muss sich der Michelauer - wie jeder andere Triathlet - für Hawaii qualifizieren. Dies will er gleich in seinem ersten Wettkampf des Jahres schaffen. In Port Elizabeth peilt der Michelauer beim Ironman Südafrika einen vorderen Platz an, der ihm das Ticket für Hawaii beschert. 2019 reichte ihm dafür Platz 6. "Vier Tickets werden heuer dort vergeben", weiß der Oberfranke. Eines davon will er lösen. "Die Konkurrenz in Port Elizabeth ist stark. Doch Andi scheut die Konkurrenz nicht. Er startet nicht bei leichten Rennen", beschreibt Skutschik den sportlichen Anspruch seines Athleten.