Biker hoffen auf Rennen im Herbst
Autor: Udo Schilling
Trieb, Montag, 22. Juni 2020
Die Wettkampfsaison der Mountainbiker ist überwiegend ausgefallen. Rennen im September sind noch nicht abgesagt.
Sobald die Temperaturen steigen, erwacht nicht nur die Tierwelt in den fränkischen Wäldern aus dem Winterschlaf, auch die Outdoor-Sportler lassen sich von der Wärme ins Freie locken. Allen voran die Läufer und Fahrradfahrer. Eine spezielle Spezies sind die Mountainbiker, die gerne auch im Rudel durch die Wälder und die Berge streifen.
Doch in Corona-Zeiten treten die Wald- und Wiesenbiker oft als Einzelgänger auf. Ein Vorteil der Sportart, doch gerade die in den Vereinen organisierten Radsportler - und dort die Nachwuchsbiker - vermissen das gemeinsame Training und ihre Rennen.
Die Cross-Country-Rennserie, der Cube-Cup, die zwölf Veranstaltungen in Oberfranken und im nahen Tschechien umfasst, bietet zusammen mit dem Franken-Bike-Marathon in Trieb (Landkreis Lichtenfels) Bikern in allen Altersklassen eine hervorragende Bühne, ihren Sport unter Wettkampfbedingungen auszuüben.
Allerdings sind bis auf die drei Rennen im September bereits alle Veranstaltungen abgesagt. Den Sportlern fehlt ihr Wettbewerb, den Vereinen die Einnahmen. Besonders gebeutelt hat es den RVC Trieb, der neben seinem im In- und Ausland bekannten Franken-Bike-Marathon am 21. Juni auch noch ein Cube-Cup-Rennen Ende April hätte durchführen sollen.
1500 Euro investiert
Hermann Steinbach organisiert den Franken-Bike-Marathon seit 25 Jahren. "Die Planungen für das Rennen beginnen quasi mit dem Ende des Vorjahresrennens", sagt er. Die Flyer und Werbeutensilien für 2021, die jeder Teilnehmer 2020 erhalten hätte, könne er ebenso wegschmeißen wie die Medaillen mit dem heurigen Datum. "Die Siegerpokale waren zum Glück noch nicht graviert" , sagt Steinbach. Auf rund 1500 Euro sind die Kosten zu beziffern, die vergeblich entstanden sind.
Da der RVC Trieb aber ein reiner Radsportverein ist, bestreitet der Klub auch seine Kosten des Jahres mit den Einnahmen der beiden Rennen. "Uns fehlt ein hoher vierstelliger Betrag", so der Rennorganisator. Die Klubverantwortlichen hoffen, dass die Teilnehmer ihre Anmeldung nicht stornieren und ihre Gebühr zurückverlangen, sondern ihre Anmeldung für 2021 aufrechterhalten.
Sorge bereitet Steinbach, dass das Vereinsleben in den vergangenen Wochen praktisch tot war und kein Training stattfand. "Gerade unser Nachwuchs könnte somit in Versuchung geraten, die Sportart zu wechseln. Die Älteren trainieren für sich. Um die mache ich mir keine Sorgen."