Andreas Dreitz peilt die Top Ten auf Hawaii an
Autor: Udo Schilling
Michelau, Mittwoch, 10. Oktober 2018
Der Michelauer Profi Andres Dreitz ist am Samstag bei der Ironman-WM am Start. Der 29-Jährige hat sich viel vorgenommen.
Hawaii - ein Urlaubstraumziel. Seit einer Woche ist Andreas Dreitz auf Big Island, der größten Insel des Atolls im Pazifik - doch nicht zum Urlaub machen. Der 29-jährige Oberfranke aus Michelau tritt am Samstag in Kona beim prestigeträchtigsten Triathlon an - dem Ironman.
Erst das dritte Langdistanz-Rennen
;Den Traum des Weltmeisterschaftsstarts erfüllte sich der Profi vom Team Erdinger-alkoholfrei mit seinem Rennen im September 2017, als Dreitz seine Langdistanzpremiere in Italien direkt gewann.
Bei seinem zweiten Rennen über die 3,96 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einen Marathon belegte der Michelauer im mittelfränkischen Roth im Juli Rang 2 hinter Sebastian Kienle, der auch am Samstag als ein Favorit ins Rennen geht. Die Ironman-WM war schon im vergangenen Jahr das Ziel von Dreitz. Vor Ort hatte er sich den Wettkampf angesehen, als sein Erdinger-Teamkollege Patrick Lange (Darmstadt) gewann.
Akribische Vorbereitung
;Vor wenigen Tagen sagte er: "Der Respekt vor dem Rennen ist wahnsinnig groß. Wenn ich mich an die Gesichter aus dem Vorjahr erinnere, dann muss das Rennen hier anders sein als andere Langdistanzrennen. Das macht Hawaii speziell."
Als akribisch planender, aber auch sehr ehrgeiziger Athlet hat sich Dreitz viel vorgenommen. Er weiß aber auch, dass er als Neuling bei diesem Wettkampf wohl nicht ganz vorne landen wird. "Man sagt, dass jeder seine eigenen Erfahrungen hier machen muss. Ich bin aber hier, um möglichst viel richtig zu machen." Sein Ziel lautet zunächst einmal Ankommen. "Das ist mir bei der ersten Teilnahme schon wichtig. Ich will nicht frühzeitig die Mission abbrechen. Es ist natürlich ein Balanceakt, denn ich fahre nicht hierher, nur um zu finishen. Sicher werde ich ein wenig Risiko eingehen. Ich werde keine Harakiri-Aktion machen, aber vielleicht mach ich's trotzdem, denn ich fahre gerne vorne. Ich bin halt ein Wettkampftyp, doch meist muss man solche Aktionen hinterher teuer bezahlen, denn das Rennen ist sehr lang."
Rennstrategie nach Situation
;Sich eine Taktik zurechtzulegen, ist auf Hawaii schwierig. Das Wetter, Temperatur und Wind, haben auf der Pazifikinsel großen Einfluss auf den Rennverlauf. "Wenn ich an meine bisherigen beiden Langdistanzen zurückdenke, kann ich mich ganz gut einschätzen und hoffe, dass ich am Samstag ein gute Rennstrategie wählen kann. Ich muss sehen, wie das Szenario nach dem Schwimmen aussieht."
Das Fachmagazin "Triathlon" meinte zu Dreitz, dass der radstarke Rookie sein Schwimmdefizit zur Spitze möglichst gering halten muss. In dieser Saison erwischte er mehrmals nur ein mittelmäßiges Resultat im Wasser. Beim Laufen hingegen zeigte Dreitz, dass er noch einmal einen Sprung gemacht hat.